Gauck lädt Staatsoberhäupter auf die Wartburg ein

Gauck lädt Staatsoberhäupter auf die Wartburg ein
Bundespräsident Joachim Gauck erwartet im September zehn europäische Amtskollegen zu einem Treffen in Erfurt und auf der Wartburg. An zentralen Orten der Reformation und damit auch der deutschen und europäischen Geistesgeschichte soll es in den Gesprächen um den Zusammenhalt in Europa gehen, teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mit. Das Treffen ist für den 21. und 22. September geplant.

Am ersten Tag auf der Wartburg sind unter anderem Vorträge vom Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann und vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, geplant. Am zweiten Tag gehen die Beratungen im Erfurter Rathaus weiter.

"Arraiolos-Gruppe"

Es handelt sich um ein Treffen der sogenannten Arraiolos-Gruppe, die Staatsoberhäupter ohne exekutive Funktion vereint. Wie Gauck haben diese Staatsoberhäupter vor allem repräsentative Aufgaben. Nach Angaben des Bundespräsidialamts kommen in diesem Jahr die Vertreter von Bulgarien, Estland, Finnland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Portugal und Slowenien. Die Arraiolus-Gruppe trifft sich seit 2003 einmal im Jahr zum Austausch.

Im Erfurter Augustinerkloster lebte der Reformator Martin Luther (1483-1546) bis 1511 als Mönch. 1505 war er dort als Novize der Augustiner-Eremiten aufgenommen worden. Auf der Wartburg bei Eisenach übersetzte Luther das Neue Testament der Bibel vom Griechischen ins Deutsche.