Haftbefehle gegen drei Flüchtlinge im Aufnahmelager Bramsche

Haftbefehle gegen drei Flüchtlinge im Aufnahmelager Bramsche
In einer überbelegten Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge bei Osnabrück sind Haftbefehle gegen drei marokkanische Asylbewerber erlassen worden, nachdem sie eine Schlägerei um Wertgegenstände angezettelt hatten.

Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen im Erstaufnahmelager Bramsche bei Osnabrück hat das zuständige Amtsgericht drei Haftbefehle erlassen. Zwei Männer im Alter von 20 und 27 Jahren sitzen bereits in verschiedenen Gefängnissen in Untersuchungshaft, wie die Polizei am Freitag in Osnabrück mitteilte. Ein 35-Jähriger befindet sich auf der Flucht. Die drei Männer konnten den Angaben zufolge zweifelsfrei ermittelt werde

In der Nacht zu Mittwoch war es in der völlig überbelegten Aufnahmestelle zu Schlägereien zwischen Bewohnern unterschiedlicher Nationalitäten gekommen. Eine Gruppe marokkanischer Asylbewerber hatte andere Flüchtlinge aufgefordert, Wertgegenstände herauszugeben. Bei den anschließenden Kämpfen wurden drei Syrer verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert. Die Polizei brachte die Lage mit einem verstärkten Aufgebot an Beamten und Streifenwagen unter Kontrolle.

Die Aufnahmestelle Bramsche ist eigentlich für 600 Personen ausgelegt - dort leben zurzeit aber mehr als 2.000 Menschen, unter anderem in Containern und Zelten. Bereits am vergangenen Wochenende war es in der ebenfalls überfüllten Aufnahmestelle in Braunschweig zu Gewalttätigkeiten gekommen.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) ließ nach dem Vorfall die Polizeipräsenz in Bramsche verstärken. Es gehe darum, die Situation so schnell wie möglich zu entschärfen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe). Gegen die Straftäter würden alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft. Innerhalb der nächsten zwei Monate werde das Land eine weitere Flüchtlingsunterkunft eröffnen, kündigte der Minister an.