54 Millionen Euro Entschädigung für Holocaust-Überlebende

54 Millionen Euro Entschädigung für Holocaust-Überlebende
Die Claims Conference hat mit der Entschädigung jüdischer Holocaust-Überlebender begonnen, die zur NS-Zeit noch Kinder waren.

Zunächst sollen 21.600 Überlebende aus 49 Ländern Einmalzahlungen von jeweils 2.500 Euro erhalten, wie die Opferorganisation am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Das entspricht einem Gesamtbetrag von 54 Millionen Euro. "Das besondere Leiden der jüdischen Kinderüberlebenden hat über Jahrzehnte keine Anerkennung erfahren", sagte der deutsche Repräsentant der Claims Conference, Ruediger Mahlo. Durch die überfällige symbolische Zahlung 70 Jahre nach Kriegsende werde dies nun korrigiert.

Das Geld stammt aus einem im August eingerichteten gemeinsamen Fonds der Claims Conference und der Bundesregierung. Etwa zwei Drittel des Volumens von rund 170 Millionen Euro stammen aus dem Bundeshaushalt. Anspruch auf Entschädigung haben demnach Holocaust-Überlebende, die nach dem 1. Januar 1928 geboren wurden und als Juden in einem Konzentrationslager, einem Ghetto oder einer "vergleichbaren Haftstätte" festgehalten wurden. Dazu hat die Claims Conference Antragsformulare an Überlebende in 81 Ländern versandt. Ob ein Anspruch besteht, kann auch im Internet geprüft werden.

Die Claims Conference ist der 1951 gegründete Dachverband 24 internationaler jüdischer Organisationen. Sie vertritt die Interessen der jüdischen Gemeinschaft bei Verhandlungen zur Entschädigung von NS-Opfern und deren Erben. Die Organisation verwaltet verschiedene Fonds und ist