Weltkirchenrat ruft vor Pfingsten zu Gebeten für den Frieden auf

Gebet für den Frieden an Pfingsten
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Weltkirchenrat ruft vor Pfingsten zu Gebeten für den Frieden auf
Angesichts der zahlreichen globalen Krisen haben Kirchenvertreter vor Pfingsten zum Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit aufgerufen.

In einer am Donnerstag in Genf veröffentlichten Erklärung des Weltkirchenrates heißt es, Frieden sei eine Frage von Leben und Tod für die Menschen, die sich danach sehnten. In Deutschland riefen die evangelischen Landesbischöfe Badens und Württembergs Christen dazu auf, sich für Erdbebenopfer, Verfolgte und Flüchtlinge einzusetzen.

An Pfingsten feiern Christen das Kommen des Heiligen Geistes. Nach biblischer Überlieferung wurde an Pfingsten Gottes Geist über die Anhänger Jesu "ausgegossen" und in schwebenden Flammen sichtbar. Das hatte laut Überlieferung unter anderem zur Folge, dass Menschen einander verstanden, obwohl sie nicht dieselbe Sprache hatten. Petrus rief die Menschen nach diesem sogenannten Pfingstwunder dazu auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen.

In der Botschaft der acht Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen heißt es weiter, beim Bemühen um Frieden dürfe auch das Streben nach Gerechtigkeit nicht vernachlässigt werden. Mit Blick auf den Nahostkonflikt forderten die Geistlichen, die Besetzung von Palästinensergebieten durch Israel zu beenden. Das schwierigste Thema sei der Status Jerusalems, ergänzte der Weltkirchenrat: Die Heiligen Stätten von Juden, Christen und Muslimen in der Hauptstadt seien weit davon entfernt, zu Symbolen für Frieden und Versöhnung zu werden. Dem Weltkirchenrat gehören knapp 350 christliche Kirchen mit rund 500 Millionen Gläubigen an. 

Landesbischöfe fordern Engagement für Schwächere

Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July schrieb in seiner Pfingstbotschaft, Gottes Geist öffne den Menschen Augen und Ohren, um Hilferufe wahrzunehmen und aktiv zu werden. July betonte, Pfingsten verspreche Hilfe in Angst, Verzweiflung und Not. Dies gelte unter anderem Flüchtlingen, Verfolgten und allen, die die Hoffnung verloren hätten. July rief dazu auf, Geld für Erdbebenopfer zu spenden, Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu geben und  Mitmenschlichkeit nicht an Europas Grenzen enden zu lassen.

Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh schrieb in seiner Botschaft, der Geist Gottes mache mutig und frei, schenke Begeisterung und Orientierung und erwärme die Menschen. Der Geist von Pfingsten könne Menschen aus ihrer Einsamkeit und Schwäche herauslocken und so ermutigen, dass sie ihre Gaben und Stärken entdeckten und einsetzten.