Terrorangriff auf Millionenstadt im Norden Nigerias gestoppt

Terrorangriff auf Millionenstadt im Norden Nigerias gestoppt
Mit schweren Geschützen und gepanzerten Fahrzeugen hat die Terrormiliz Boko Haram am Sonntag Augenzeugenberichten zufolge die Millionenstadt Maiduguri angegriffen.

Die nigerianische Armee hat eine Offensive der Terrororganisation Boko Haram auf die Millionenstadt Maiduguri vorerst gestoppt. Die Angreifer, die am Sonntagmorgen die Stadt im Nordosten des Landes von mehreren Seiten aus angegriffen hatten, seien zurückgeschlagen worden, bestätigten unabhängige Experten nigerianischen Zeitungen am Montag. In Maiduguri herrsche aber nach wie vor eine Ausgangssperre, die Stimmung sei angespannt. Bei den Kämpfen waren am Sonntag nach Polizeiangaben mindestens 65 Menschen ums Leben gekommen.

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Augenzeugen berichteten, die Terroristen hätten unter anderem schwere Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt. Hintergrund des Angriffs ist womöglich der Wahlkampf von Präsident Goodluck Jonathan, der sich am 14. Februar um eine neue Amtszeit bewirbt. Boko Haram griff die Maiduguri kurz nach einem Auftritt Jonathans in Maiduguri an. Zahlreiche Mitglieder seines Wahlkampftrosses saßen am Montag noch in der Stadt fest. Soldaten durchkämmten das Umland nach weiteren Terrorkämpfern.

Boko Haram hatte bereits zuvor mehrmals versucht, Maiduguri einzunehmen. Rund um die Hauptstadt des Bundesstaats Borno kontrolliert die Gruppe Dutzende Dörfer und alle Ausfallstraßen bis auf eine. Die Terrororganisation versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Ihr Ziel ist die Errichtung eines Gottesstaates im muslimischen Norden Nigerias. Ihr Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde".

Seit 2009 sind bei Anschlägen der Gruppe Tausende Menschen getötet worden. Ihre Ziele sind Kirchen, Armee- und Polizeiposten, staatliche Büros, Moscheen und Schulen. Hunderte Menschen wurden verschleppt. Boko Haram ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.