Kirchen unterstützen Textilbündnis von Minister Müller

Kirchen unterstützen Textilbündnis von Minister Müller
Bessere Arbeitsbedingungen für Textil-Arbeiter in armen Ländern möchte Entwicklungsminister Müller erreichen. Die Kirchen haben sich dem Ziel angeschlossen.

Die Kirchen unterstützen das von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gegründete Textilbündnis (PDF), das bessere Arbeitsbedingungen in armen Ländern zum Ziel hat. Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim Bund, Martin Dutzmann, und das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" riefen Industrie und Handel am Montag auf, dem Bündnis beizutreten. Zugleich gab das katholische Hilfswerk Misereor seinen Beitritt bekannt.

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Mitte Oktober hatten Unternehmen, Gewerkschaften und Hilfsorganisationen ein Bündnis für bessere soziale und ökologische Mindeststandards in der Textilbranche gestartet. Hungerlöhne, Kinderarbeit und tödliche Chemikalien bei der Produktion seien nicht länger hinnehmbar, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zum Start. Bisher schlossen sich rund 30 Unternehmen und Organisationen den Standards an. Kritiker monieren das Fehlen wichtiger Konzerne und die Freiwilligkeit. Sie mahnen gesetzliche Regelungen an.

"Brot für die Welt"-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel sagte: "Umsetzbare und nachprüfbare Selbstverpflichtungen der Textilindustrie und der Handelsunternehmen sind Schritte in die richtige Richtung, können aber international geltende verbindliche Regelungen nicht ersetzen." Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sagte, ein Schwerpunkt der Arbeit in dem Bündnis sollte auf der Erarbeitung von verbindlichen Sorgfaltspflichten der Unternehmen liegen. Freiwillige Initiativen der großen Unternehmen griffen bisher viel zu kurz.

Der EKD-Bevollmächtigte Dutzmann äußerte die Hoffnung, dass die Skepsis vieler Betriebe gegenüber dem Textilbündnis zu überwinden sei. In der Verantwortung für bessere Arbeitsbedingungen sieht er auch die Kirchen: Die EKD wolle prüfen, welche Konsequenzen sich aus der Unterstützung des Bündnisses ergeben könnten - auch für das kirchliche Beschaffungswesen.