Rund 2.600 Tote im Ukraine-Konflikt

Rund 2.600 Tote im Ukraine-Konflikt
Schwere Menschenrechtsverletzungen wirft UN-Hochkommisarin Navi Pillay den Kämpfern in der Ukraine vor. Sowohl Separatisten als auch Regierungstruppen seien für willkürliche Festnahmen, Entführungen, Folter und die gezielte Tötung von Zivilisten verantwortlich.

Jeden Tag werden nach Angaben der Vereinten Nationen im Durchschnitt 36 Menschen im Ukraine-Konflikt getötet. Seit Ausbruch der Kämpfe im Osten des Landes zwischen prorussischen Separatisten und der Armee im April seien rund 2.600 Menschen gestorben, teilte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Freitag in Genf mit.

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Rund 6.000 Menschen hätten Verletzungen davongetragen, hieß es in einem Ukraine-Report des UN-Hochkommissariats. Die knapp 300 Opfer des Flugzeugabsturzes vom Juli sind nicht mitgezählt. Innerhalb der Ukraine seien 190.000 Menschen auf der Flucht vor der Gewalt.

Die UN-Hochkommissarin verurteilte die gezielte Tötung von Zivilisten. Separatisten würden auf fliehende Männer, Frauen und Kinder schießen. Alle Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte Pillay. Der Bericht deckt den Zeitraum vom 16. Juli bis zum 17. August ab. Die jüngsten Entwicklungen rund um die mutmaßliche direkte Intervention russischer Streitkräfte in der Ost-Ukraine sind nicht berücksichtigt. Ermittler des Hochkommissariats sammeln vor Ort Beweise über die Gewalttaten.

470 Menschen festgehalten

Pillay warf beiden Seiten schwere Menschenrechtsverletzungen vor, hauptsächlich machten sich jedoch die Separatisten schuldig. Die verschiedenen bewaffneten Gruppen, die eine Abspaltung des östlichen Landesteiles von der Ukraine anstreben, hielten bis Mitte August mindestens 470 Menschen gewaltsam fest.

Neben den Verschleppungen seien die Separatisten auch für psychische und physische Folter sowie Misshandlungen verantwortlich. Viele Menschen würden zur Zwangsarbeit herangezogen. Regierungstruppen seien aber ebenso für willkürliche Festnahmen, Entführungen und Folter verantwortlich.