Tausende bei Anti-Kohle-Menschenkette über die Neiße

Menschenkette im Fluss
Foto: dpa/Patrick Pleul
Die Menschenkette führt bei Groß Gastrose durch die Neiße
Tausende bei Anti-Kohle-Menschenkette über die Neiße
Protest gegen Kohle: Mit einer acht Kilometer langen, grenzüberschreitenden Menschenkette haben Umweltschützer am Samstag gegen den Braunkohletagebau in Brandenburg und Polen demonstriert.

An der Aktion, die von Kerkwitz bei Guben über die Neiße bis nach Grabice in Polen reichte, beteiligten sich mehrere tausend Menschen. Der Umweltverband Greenpeace sprach von mehr als 7.500 Teilnehmern aus über 20 Ländern. Beide Orte sind vom Tagebau bedroht.

###mehr-links### Die deutsch-polnische Grenze wurde von der Menschenkette den Angaben zufolge in Groß Gastrose überquert, wo die Demonstranten in den Grenzfluss Neiße wateten und so für eine geschlossene Kette sorgten. Es sei überwältigend, dass tausende Menschen aus ganz Europa mit der Aktion "für eine lebenswerte Zukunft ohne weitere Tagebaue demonstriert haben", erklärte Mitinitiator Thomas Burchardt: "Das gibt uns Mut und Kraft für die kommenden Jahre."

Die Braunkohle in den bereits genehmigten Tagebauen reiche aus, um die Kohlekraftwerke der Lausitz noch bis in die 2030er Jahre zu betreiben, betonte Greenpeace. Mit neuen Tagebauen würden die klimaschädlichen Kraftwerke bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus laufen und so das Erreichen der deutschen Klimaziele unmöglich machen. "Wenn die Bundesregierung nicht jede Glaubwürdigkeit im Klimaschutz verspielen will, muss sie weitere Braunkohlegruben stoppen", erklärte Anike Peters von Greenpeace Deutschland.

###mehr-artikel### In Brandenburg und Polen sind mehrere neue Braunkohletagebaue geplant. Davon sind unter anderem die märkischen Orte Kerkwitz, Atterwasch und Grabko mit insgesamt rund 900 Einwohnern bedroht, die dem geplanten Tagebau Jänschwalde-Nord weichen sollen. Durch den ebenfalls geplanten Tagebau Welzow-Süd II bei Spremberg droht in Brandenburg weiteren rund 800 Menschen die Umsiedlung.