Kirche ruft zum Gebet für verfolgte Christen auf

Kirche ruft zum Gebet für verfolgte Christen auf
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat zum Gebet für verfolgte Christen aufgerufen. "An immer mehr und viel zu vielen Orten müssen Christinnen und Christen um ihr Leben fürchten", erklärte EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider am Dienstag in Hannover.

Mancherorts sei schon der Gottesdienstbesuch lebensgefährlich, während anderswo Schikanen etwa durch Behörden den Gläubigen das Leben schwermachten, unterstrich Schneider. Am 20. März, dem Sonntag Reminiszere, stehe daher in den Gottesdiensten die Fürbitte für verfolgte Christen im Mittelpunkt. Besonders soll an die Lage von Christen im indischen Bundesstaat Orissa gedacht werden, hieß es. In Orissa werden Christen und Angehörige andere religiöse Minderheiten von hindunationalen Fundamentalisten verfolgt.

"Vertrauen und Hoffnung können wir von unseren Geschwistern in aller Welt lernen, die aufgrund ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden – ganz gleich ob von staatlicher Seite oder durch terroristische Kräfte", so Schneider, der seit November an der Spitze der EKD steht. Die Bandbreite der Bedrängnis sei groß. Der rheinische Präses hatte bereits in der Vergangenheit wiederholt auf die kritische Situation der Christen in vielen Ländern der Welt hingewiesen.

Die Spannungen in Orissa, wo es 2007 und 2008 schwere Übergriffe gab, nähren sich nach EKD-Angaben aus vielen Quellen: sprachliche und ethnische Unterschiede, die Fortdauer der offiziell aufgehobenen Kastentrennung, Armut und Ungerechtigkeit, politisches Kalkül bis hin zur Frage der Religionszugehörigkeit. Das jeweilige Gemisch dieser Ursachen unterscheide sich in Indien von Region zu Region. In Orissa litten neben Christen auch Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie Muslime oder Buddhisten unter den Repressionen hindunationalistischer Fundamentalisten.

Zum Gebetstag für bedrängte und verfolgte Chisten hat die EKD ein Materialheft mit Hintergrundinformationen und liturgischen Bausteinen veröffentlicht. Es kann im Internet unter www.ekd.de/fuerbitten heruntergeladen werden. Die Fürbitte bildet seit dem vergangenen Jahr einen besonderen Schwerpunkt der Gottesdienste am Sonntag Reminiszere. Die Anregung ging von der Synode der EKD aus. Der Name des Sonntags Reminiszere kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Gedenke". In Psalm 25,6 heißt es: "Gedenke (lateinisch: Reminiscere), Herr, an deine Barmherzigkeit."

epd/evangelisch.de