Auf zum Hecken stecken

Auf zum Hecken stecken

Den Gartenratgebern zufolge ist jetzt im Winter die beste Zeit, um Bäume und Büsche zu pflanzen. In der Realität verhält sich die Sache etwas anders: Der Boden ist steinhart gefroren und darüber liegt eine Schneeschicht von 10 Zentimetern. Nicht gerade das ideale Gartenwetter, jedenfalls was mich betrifft. Immerhin haben wir es vor dem Kälteeinbruch noch geschafft, ein paar Schneeglöckchen, Zwergiris, Krokusse und Bluebells in die Erde unter dem Apfelbaum in unserem neuen Garten zu stecken.

Ansonsten aber beschränkt sich die Gartenarbeit momentan auf Planungen für die Zukunft. Denn der neue Garten ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, das auf Gestaltung wartet.

Grundsatz Nummer 1: Es soll ein naturnaher Garten werden, also eine Heimstatt für alles, was kreucht und fleucht und fliegt in unseren Breitengraden. Maßnahme Nummer 1: Eine Hecke muss her. Bisher ist der Garten von einem reichlich nackig aussehenden, übermannshohen Holzzaun umgeben - was weder besonders wildlife friendly noch besonders attraktiv ist. Hecken hingegen bieten Lebensraum, Schutz und Nahrung für Insekten, Vögel, Amphibien, Reptilien und kleine Säuger gleichermaßen. Und auch wenn man bei Überlandfahrten in Großbritannien noch immer viele Weißdorn- und Schlehenhecken an Straßenrändern und zwischen den Weiden sieht, ist doch deutlich zu sehen, dass viele von ihnen nur noch wenig gepflegt werden und vor sich hinkümmern. Ein weiteres Argument, für Ersatz im eigenen Garten zu sorgen.

Die Mischung macht's dabei: Blühende Büsche bieten Nektar, Früchte tragende Nahrung, besonders dicht oder stachelbewehrt wachsende Sträucher machen ein gutes Zuhause mit Nistmöglichkeit und Immergrüne bieten Schutz im Winter. Wenn die einzelnen Büsche dicht genug (im Abstand von ca. 30 cm) nebeneinander gepflanzt werden, verflechten sie sich zu einem prima Wind- und Schallschutz.

Den brauchen wir zwar nicht, denn da ist ja noch der Zaun. Der gehört zum Nachbargrundstück, kann also von uns nicht einfach durch eine Hecke ersetzt werden, aber wir werden wenigstens auf einer Seite einen Grünstreifen davorsetzen, der dann hoffentlich reichlich Leben in den Garten lockt (laut Gartenratgebern sind 5 Meter Hecke bereits ausreichend, um allerlei Getier einen Lebensraum zu bieten). Und so steht demnächst ein Besuch im Gartencenter an, um Stecklinge von Haselbüschen, Buschrosen, Schlehen, Weiß- und Rottdorn, Schneeball, Stechpalme, Spindelstrauch und Hartriegel zu besorgen.

Allerdings: Auch wenn es langsam höchste Zeit wird für das Pflanzen der Hecke - erst muss es ein wenig spaten- und gärtnerinnenfreundlich werden da draußen. Bis dahin habe ich dann auch einen Plan ausgeheckt.

Tipps für eine naturnahe Hecke:

  • Für eine 5 Meter lange Hecke benötigt man ca. 15 Stecklinge. Gepflanzt wird im Abstand von 30 Zentimetern.
  • Beim Pflanzen beachten, dass die Hecke später ungefähr einen Meter dick sein wird, also genügend Abstand zu Grundstücksgrenzen, Zäunen etc. lassen.
  • Besonders geeignet, da anspruchslos und zugleich ein Nahrungslieferant und Schutzraum für Wildtiere, sind: Haselbüsche, Buschrosen, Schlehen, Weiß- und Rotdorn, Schneeball, Stechpalme, Spindelstrauch, Hartriegel - am besten mehrere Exemplare von jeder Sorte.
  • Für Pflanzen mit Wurzelballen am besten einen Graben graben, in den die Jungpflanzen dann gesetzt werden. Für Stecklinge reichen einzeln gegrabene Löcher. Reichlich Mist mit in die Pflanzlöcher geben, das beschleunigt das Wachstum. Unkraut entfernen.
  • Vor dem Pflanzen die Stecklinge bzw. Wurzelballen 30 Minuten wässern.
  • Am besten schon gleich nach dem Setzen zum ersten Mal beschneiden - je regelmäßiger getrimmt wird, umso dicker die Hecke später.
  • Pflanzen wässern, dann die Erde mit Mulch abdecken (hilft gegen Austrockenen).
  • Falls es etwas nackig aussieht unter der Hecke: Hier können Veilchen, Schlüsselblumen oder Farne gepflanzt werden.
  • Abwarten, Tee trinken und der Hecke beim Wachsen zuschauen.

Was sonst noch im Februar zu tun ist:

  • Den Gartenvögeln Nahrung und Wasser bieten (unbedingt sauber halten, um die Übertragung von Krankheiten bei den Piepmätzen zu vermeiden).
  • Büsche, Sträucher und Bäume jetzt pflanzen, während sie noch in der Ruhephase sind.
  • Mehrjährige Pflanzen von verwelkten Teilen des letzten Jahres befreien.
  • Pottasche rund um Fruchtbäume und -büsche ausstreuen für eine ertragreichere Ernte.
  • Warm halten, abwarten, Tee trinken.

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