Schattendasein

Schattendasein

Wie heißt es noch: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Oder, auf den Garten übertragen: Jedes Grundstück hat auch dunkle Seiten. Das meine ich jetzt nicht im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinne. Ob es die Nordseite einer Hecke, unter einem Baum oder hinter dem Haus oder der Gartenlaube ist - in jedem Garten gibt es Stellen, die wenig oder gar keine Sonne abbekommen. Was meist recht unansehnliche Folgen hat.

In unserem Garten liegt die Problemzone leider direkt im Blickfeld. Von der Terrasse aus schauen wir auf eine kahle, braune Ecke, die mehr oder weniger von allen Seiten lichtgeschützt ist: Von Süden durch einen mannshohen Bretterzaun, von Westen durch zwei Apfelbäume und von Osten durch zwei Stechpalmen, die zusätzlich noch sämtliche Feuchtigkeit aus dem Boden saugen. Nur im Hochsommer, wenn die Sonne nahezu senkrecht steht, erreichen einige Strahlen die Erde.

Kein Wunder also, dass das Gemüsebeet, das wir dort im letzten Jahr angelegt haben, nicht gerade üppige Früchte trug.  Weshalb wir uns entschlossen haben, besagte Ecke den Vögeln zu überlassen, indem wir Büsche und Sträucher pflanzen, die ihnen Deckung geben. Außerdem soll der Zaun begrünt und die kahle Erde etwas farbenfroher werden.

Kein ganz leichtes Unterfangen, aber mit etwas Glück und guter Recherche sollten sich doch einige Pflanzen finden lassen, die auch an schattigen Stellen wachsen und die Trostlosigkeit dort vertreiben. Nach dem Motto: Wenn schon kein Licht, dann wenigstens Grünzeug. Und wenn es funktioniert, wage ich mich auch an den Vorgarten.

Diese Pflanzen eignen sich laut Royal Horticultural Society auch für vollschattige Plätze:

Kletterpflanzen: Efeu, Kletter-Spindelstrauch (Euonymus fortunei), Kletter-Hortensie (Hydrangea anomala), Jungfernreben (Parthenocissus), Fingerblättrige Akebie (Akebia quinata), Clematis alpina, Clematis montana, Clematis macropetala, Geißblätter (Lonicera)

Sträucher: Lorbeer-Seidelbast, Cotoneaster, Feuerdorn, Forsythie, Winter-Jasmin, Zierquitte, Spindelstrauch, Buchsbaum, Skimmia, Aucuba, Weigela, Mahonia, Schneeball, Eibe

Blühpflanzen: Akelei, Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophyllata), Alpenveilchen, Wolfsmilchgewächse (Euphorbia), Christrosen, Funkien, Angelika, Veilchen, manche Anemonen, Sterndolden, Lungenkräuter, Primeln, Immergrün, Waldlilie (Trillium), Forellenlilie, Taubnessel, Strochschnabel, Fingerhut

Außerdem viele Farne und Kamelien (falls sie nicht winterhart sind, können sie trotzdem im Sommer in einem Topf die kahle Stelle aufhübschen).

weitere Blogs

ich wurde in den letzten Monaten nach meinen Blogs öfter mal gefragt, warum ich nicht gendere. Der Eindruck ist falsch. Ich gendere durchaus bei bestimmten Anlässen... aber eben nur da und das dann auch ganz bewusst...
Kölsch Bier auf Serviertablett
Der Kölner Dom lädt nach den Gottesdiensten zum Zusammenbleiben ein
Gemälde von Andrea Mantegna: Christus im Limbus
Ostern ist das Fest des neuen Lebens und der neuen Hoffnung. Doch vor der Auferstehung steht die "Höllenfahrt Christi". Sich daran zu erinnern, macht Mut und gibt Kraft, die dunklen Seiten des Lebens zu sehen und auszuhalten, meint Wolfgang Schürger.