Jessica Simmuteit lächelt mit Verband am Hals
epd-video
Jessica Simmuteit hatte Glück: Sie kann dank eines Spenderherzens weiterleben.
Tag der Organspende

Überleben mit einem fremden Herz

Am 7. Juni ist Tag der Organspende. Weil viele Menschen vor ihrem Tod keine eindeutige Zustimmung zur Organspende hinterlassen, gibt es weiter einen Mangel an Spenderorganen.

Am 7. Juni ist Tag der Organspende. Weil viele Menschen vor ihrem Tod keine eindeutige Zustimmung zur Organspende hinterlassen, gibt es weiter einen Mangel an Spenderorganen. Jessica Simmuteit hatte Glück: Sie kann dank eines Spenderherzens weiterleben.

Am 7. Juni ist Tag der Organspende. Weil viele Menschen vor ihrem Tod keine eindeutige Zustimmung zur Organspende hinterlassen, gibt es weiter einen Mangel an Spenderorganen. Jessica Simmuteit hatte Glück: Sie kann dank eines Spenderherzens weiterleben.

85 Prozent der Menschen in Deutschland stehen einer laut Umfrage des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit einer Organspende positiv gegenüber, nur etwa ein Drittel hat aber einen Organspendeausweis. Mit der Widerspruchslösung wäre die Organspende Normalfall, erläutert die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Die Widerspruchslösung würde dazu beitragen, dass mehr Menschen ein lebensrettendes Organ erhalten. Bislang muss man in Deutschland aktiv einer Organspende zustimmen, zum Beispiel über einen Organspendeausweis.

Auch der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Axel Rahmel, spricht sich für die Widerspruchslösung aus. Denn der häufigste Grund, warum mögliche Organspenden nicht durchführbar sind, sei die fehlende Zustimmung. Bei nur rund 15 Prozent aller an die DSO gemeldeten Spender habe tatsächlich eine dokumentierte Entscheidung des Verstorbenen vorgelegen. Angehörige hätten dann häufig die Sorge, etwas falsch zu machen, und lehnten eine Organspende ab.

Im Jahr 2024 haben fast 8.600 Menschen auf ein Organ gewartet, gespendet wurden jedoch nur 2.900 Organe. Über eine Änderung der Regeln zur Organspende wird politisch diskutiert, bislang ohne Folgen.

Für dieses Jahr zeichnet sich eine leicht positive Tendenz bei der Zahl der Organspenden ab: In den ersten fünf Monaten habe es 426 postmortale Organspender in Deutschland gegeben, in Bayern waren es 61. Im Vorjahreszeitraum waren es 382 beziehungsweise 55. Die gestiegenen Zahlen ließen aber noch keinen allgemeinen Trend erkennen, sagt Axel Rahmel.