Lieben lernen - Lektion #8 - Weltliebe

Ein Liebes-Hörkurs in zehn Lektionen
Lieben kann auch heißen: in Ruhe lassen. Sich selbst - und die ganze Welt.

Gott sah an, alles, was er gemacht hatte und siehe, Es war sehr gut! Das steht am Ende der Schöpfungsgeschichte: Ein liebevoller Blick dessen, der alles gemacht hat. Wie viel Freude, wie viel Zufriedenheit und Liebe liegen in diesem Blick! Weltliebe!

 

Und dann überlässt Gott die ganze Schöpfung sich selbst, denn er ruht. Das Leben auf der Erde pulsiert, aber Gottes Atem geht langsam. Von nun an, kann die sich Welt von allein drehen. Sich verlieben und vermehren. Sie kann blühen, welken, regnen, trocknen – alles funktioniert von nun an von ganz allein.

 

So ist es gut, denkt sich Gott, so soll es immer wieder sein: Man muss die Welt in Ruhe lassen – immer wieder.

Lev 25,1-13 (Das Sabbatjahr und das Erlassjahr)

Und der HERR sprach zu Mose auf dem Berge Sinai:
Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, so soll das Land dem HERRN einen Sabbat feiern. Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und die Früchte einsammeln, aber im siebenten Jahr soll das Land dem HERRN einen feierlichen Sabbat halten; da sollst du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden.
Was von selber nach deiner Ernte wächst, sollst du nicht ernten, und die Trauben, die ohne deine Arbeit wachsen, sollst du nicht lesen; ein Sabbatjahr des Landes soll es sein. Was das Land während seines Sabbats trägt, davon sollt ihr essen, du und dein Knecht und deine Magd, dein Tagelöhner und dein Beisasse, die bei dir weilen, dein Vieh und das Wild in deinem Lande; all sein Ertrag soll zur Nahrung dienen.

Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, siebenmal sieben Jahre, dass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre mache. Da sollst du die Posaune blasen lassen durch euer ganzes Land am zehnten Tage des siebenten Monats, am Versöhnungstag. Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen.
Als Erlassjahr soll das fünfzigste Jahr euch gelten. Ihr sollt nicht säen und, was von selber wächst, nicht ernten, auch, was ohne Arbeit wächst, im Weinberg nicht lesen; denn das Erlassjahr soll euch heilig sein; vom Felde weg dürft ihr essen, was es trägt. Das ist das Erlassjahr, da jedermann wieder zu dem Seinen kommen soll.

Weltliebe bedeutet, das Ganze im Blick zu haben. Die ganze Welt mit allem, was auf ihr existiert. Darum: Wer liebt, soll daran denken, sie auch regelmäßig in Ruhe zu lassen, und immer wieder soll es möglich sein, dass sich die Erde erholt.

Ebenso soll der Mensch sich regelmäßig erholen dürfen: Von seiner Arbeit, von seinen Schulden. Weltliebe heißt: Lass immer wieder los. Quetsche niemanden aus. Gib Raum. Gib der ganzen Welt Luft zum Atmen.

So ist das mit der Liebe.