EKD-Auslandsbischöfin entsetzt über Anschlag

Altar in Kirche nach dem Anschlag in Owo/Nigeria
© Rahaman A Yusuf/AP/dpa
Blick auf den Altar der katholischen Kirche St. Francis in Nigeria nach dem Angriff am 05.06.2022.
22 Tote bei Gottesdienst in Nigeria
EKD-Auslandsbischöfin entsetzt über Anschlag
Weniger Tote als befürchtet - Steinmeier kondoliert Nigerias Präsidenten
Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, hat sich erschüttert über den Anschlag auf einen Pfingstgottesdienst in Nigeria mit zahlreichen Toten gezeigt. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich bestürzt.

"Voller Entsetzen und Trauer sind unsere Gedanken und Gebete bei den Menschen in der Stadt Owo", erklärte Bosse-Huber am Montagabend. "Wo die Christen zusammenkamen in der St. Francis Kirche, um Gottes Geist des Friedens zu Pfingsten zu feiern, fanden sie stattdessen Tod und Gewalt."

Am Sonntag waren bewaffnete Unbekannte in die katholische Kirche St. Francis in der Stadt Owo im Südwesten des Landes eingedrungen und hatten um sich geschossen. Laut offiziellen Angaben wurden 22 Menschen getötet. Über die Hintergründe des Angriffs ist laut BBC bisher wenig bekannt.

Der nationalen Notfallbehörde zufolge wurden bei dem Angriff in Owo 50 weitere Menschen verletzt, wie der britische Sender BBC am Dienstag berichtete. Damit ist die Zahl der Toten niedriger als zunächst befürchtet. Bisher war in Medienberichten von mindestens 50 Toten die Rede.

Kriminalität und Gewalt in dem westafrikanischen Land nehmen seit einigen Monaten deutlich zu. Häufig kommt es zu Entführungen mit Lösegeldforderungen. Im Norden verschleppen islamistische Gruppen Zivilist:innen.

Auslandsbischöfin Bosse-Huber erklärte, Junge und Alte seien sinnlos niedergemetzelt worden. "Möge es irgendwo Trost und Halt in diesem grenzenlosen Leid für die Überlebenden geben! Wir beten für die Menschen in Nigeria, die seit Jahren immer wieder solche sinnlose Gewalt erleiden müssen."

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich bestürzt über den Anschlag auf einen Pfingstgottesdienst in Nigeria. In einem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Kondolenzschreiben an Präsident Muhammadu Buhari erklärte er: "Die Nachricht von dem abscheulichen und niederträchtigen Anschlag auf eine Kirche in Owo, bei dem so viele Gläubige, darunter Familien und Kinder, getötet wurden, macht mich fassungslos."

Steinmeier betonte: "Pfingsten ist ein Fest der Liebe Gottes und der Verständigung unter den Menschen. Christinnen und Christen trauern um Schwestern und Brüder, die während des friedlichen Gebets brutal ermordet wurden. Menschen in aller Welt erfüllt dieser Anschlag mit Bestürzung."

Im Namen der deutschen Bevölkerung sprach er dem Präsidenten und dem Volk von Nigeria sein tief empfundenes Beileid aus. Steinmeier fügte hinzu: "Bei unseren Bemühungen gegen den internationalen Terrorismus werden wir auch in Zukunft zusammenstehen. Es ist meine Hoffnung, dass es Ihnen gelingt, auf dem Weg zu Frieden und Sicherheit weiter voranzuschreiten. Deutschland wird dabei weiter an Ihrer Seite stehen."

Zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres den Anschlag verurteilt.