Kirchentag mit Bedford-Strohm und Söder

Gisela Bornowski, Regionalbischofin von Ansbach-Würzburg, Ministerpräsident Markus Söder, Deborah Bedford-Strohm auf dem Kirchentag in Hesselberg 2019
© epd-bild/Daniel Staffen-Quandt
Kirchentag auf dem Hesselberg 2019. Am 10. Juni 2019 fand der bislang letzte – leider verregnete – Kirchentag auf dem Hesselberg statt. Von links: Gisela Bornowski, Regionalbischofin von Ansbach-Würzburg, Ministerpräsident Markus Söder, Deborah Bedford-Strohm.
Nach Corona-Pause
Kirchentag mit Bedford-Strohm und Söder
Nach zwei Jahren Corona-Pause findet der bayerische evangelische Kirchentag auf dem Hesselberg am kommenden Pfingstmontag wieder statt. Erwartet werden Tausende Besucher zum Freiluft-Gottesdienst im westlichen Mittelfranken.

Tausende Besucher erwartet die evangelische Landeskirche am Pfingstmontag (6. Juni) zum Bayerischen Kirchentag auf dem mittelfränkischen Hesselberg. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte am Dienstag, das größte Christentreffen Süddeutschlands mit seinem Freiluft-Gottesdienst sei "etwas ganz Besonderes". An keinem anderen Sonntag im Jahr kämen in Bayern so viele Menschen zu einem gemeinsamen Gottesdienst zusammen. Der Kirchentag findet nach zwei Jahren Pandemie-Zwangspause erstmals wieder in Präsenz statt - zum inzwischen 69. Mal.

Für die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski ist der bayerische Kirchentag auf dem Hesselberg bei Gerolfingen "immer ein wenig wie Nachhause-Kommen". Der Freiluft-Gottesdienst mit Tausenden Besuchern sei "ein fröhliches Come-Together", sie treffe dort immer viele Bekannte und Freunde, sagte die evangelische Theologin, die früher insgesamt zwölf Jahre lang am Fuße des Hesselbergs als Dorfpfarrerin tätig war. Die Predigt im Gottesdienst ab 10 Uhr hält Pfarrerin Miriam Groß, Seelsorgerin am Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Bamberg.

Der bayerische Kirchentag sei "klein, aber fein" und als eintägige Veranstaltung auch übersichtlicher als etwa der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT), der 2023 an mehreren Tagen in Nürnberg stattfinden wird, sagte Bornowski. Zudem wird er vor allem von Menschen aus Mittelfranken und Schwaben besucht, doch auch darüber hinaus sei er ein Besuchermagnet und "Leuchtturmprojekt" der Landeskirche. Sie freue sich auch auf den Hesselberg-Mittagessens-Klassiker - die Erbsensuppe: "Sie schmeckt wirklich lecker." Vor allem freue sie sich "auf die Gespräche beim Mittagessen".

Wie viele Handys wiegt der Landesbischof?

Zum Kirchentags-Thema "Zusammenhalt gestalten" sagte Bornowski, "die Herausforderungen unserer Zeit und Gesellschaft und in unserer Kirche können wir nur gemeinsam bewältigen". Neben Bedford-Strohm wird auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zum Gottesdienst erwartet. Am Nachmittag spricht der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Präsident des DEKT 2023 in Nürnberg, und stellt zum Kirchentags-Thema seinen Blick auf Deutschland vor. Oberkirchenrat Michael Martin spreche dazu aus Sicht der weltweiten Kirche und Ökumene, hieß es.

Eine besondere Aktion beim "Markt der Möglichkeiten", der dieses Jahr auch wieder stattfinden soll, ist die Handy-Sammel-Aktion der "HandyAktion Bayern". Dabei soll das Gewicht von Landesbischof Bedford-Strohm mit alten, defekten oder ungenutzten Mobiltelefonen aufgewogen werden. Angepeilt haben die Organisatoren laut landeskirchlichem Partnerschaftszentrum Mission EineWelt mehr als 1.000 Altgeräte. Die "HandyAktion Bayern" will die verbauten wertvollen Rohstoffe wiederverwerten - und so die umweltschädliche Gewinnung neuer Rohstoffe vermeiden, teilte Mission EineWelt mit.

Der Hesselberg-Kirchentag hat eine lange Geschichte: Pfingstmontag 1951 eröffnete der damalige bayerische Landesbischof Hans Meiser auf dem 689 Meter hohen Berg die Landvolkshochschule, daraus entwickelte sich der Kirchentag. Die Besucher kommen heute vor allem aus Mittelfranken und Württemberg. Auf dem Berg liegt ein dunkler historischer Schatten: Von 1933 bis 1939 fanden dort die "Frankentage" des NS-Regimes mit bis zu 100.000 Zuhörern statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hesselberg bewusst zum Ort christlicher Bildung gemacht.

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