Patriarch Kyrill I. prangert moralischen Verfall an

Patriarch Kyrill I. prangert moralischen Verfall an
Moskau und die Moral: In seiner Weihnachtsbotschaft hat sich der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. mit scharfen Worten gegen Werteverfall, Materialismus und Konsumdenken ausgesprochen. Kyrill I. ist geistliches Oberhaupt von weltweit rund 150 Millionen orthodoxen Christen.

In seiner Botschaft der Patriarch die Gläubigen auf, sich auf religiöse Werte wie die Nächstenliebe zu besinnen und diese auch zu leben. "In der heutigen Zeit sind die göttlichen Wahrheiten keine Ideale mehr und werden von moralischer Verantwortungslosigkeit, Egoismus, Konsumverhalten und der Verneinung der Sünde abgelöst", heißt es in dem Text, den das Moskauer Patriarchat am Dienstag im Internet veröffentlichte.

Die russisch-orthodoxe Kirche feiert am 7. Januar ihr Weihnachtsfest. Bereits in der vorausgehenden Nacht werden in allen orthodoxen Kirchen des Landes Festliturgien abgehalten. Der zentrale Gottesdienst findet den Angaben zufolge auch in diesem Jahr in der Christus-Erlöser-Kathedrale in unmittelbarer Nähe des Moskauer Kreml statt. Sie gilt als Hauskirche des Patriarchen und Hauptdom Russlands. Zu dem Festgottesdienst werden auch die führenden Politiker des Landes erwartet.

Seit knapp einem Jahr im Amt

Die orthodoxen Christen in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie in Serbien feiern das Weihnachtsfest nach dem russisch-orthodoxen Kirchenkalender am 7. Januar. Etwa 100 Millionen Bürger Russlands bekennen sich Schätzungen zufolge zum orthodoxen Christentum. Kyrill I. feiert sein erstes Weihnachtsfest im Patriarchenamt. Er war Anfang 2009 zum Nachfolger des verstorbenen Alexij II. gewählt worden.

epd/buc