Studentenprotest erhält Rückenwind aus der Wirtschaft

Studentenprotest erhält Rückenwind aus der Wirtschaft
Die protestierende Studentenschaft in Deutschland erfährt vor den Großkundgebungen am Dienstag Unterstützung aus den Hochschulen und der Wirtschaft. Der Präsident des Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, ermutigte die Studenten in ihrer Kritik an den Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Klage über Stofffülle, Prüfungsdichte und auch über das jetzige Akkreditierungssystem sei berechtigt, sagte Kempen der in Ulm erscheinenden "Südwest Presse".

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, appellierte an die Universitäten, die Probleme der Studenten ernst zu nehmen. Er habe Verständnis für die Forderungen der Studierenden nach leichterem Wechsel zwischen den Hochschulen und mehr Praxisbezug, sagte Driftmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).

Streiks auch in Österreich und Frankreich

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Der studentische Widerstand gegen Missstände im Bildungswesen soll am Dienstag einen Höhepunkt erreichen. In mindestens 35 Städten planen Studenten Demonstrationen und weitere Blockaden. Allein in Berlin und Köln erwarten die Organisatoren jeweils 5.000 Demonstranten. Auch in Jena, Düsseldorf, Freiburg, Karlsruhe und vielen anderen Städten sind Kundgebungen angesagt. Nicht nur Deutschland steht am Dienstag im Zeichen des Bildungsstreiks - auch in Österreich und Frankreich sind nach Studentenangaben Proteste geplant.

Seit Mitte vergangener Woche blockieren Studenten an vielen deutschen Unis Hörsäle. Sie begründen ihre Proteste mit überlasteten Studiengängen, sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem, der chronischen Unterfinanzierung der Unis sowie Mängeln bei der Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse.

dpa