Stephan Burger in Freiburg als Nachfolger von Erzbischof Zollitsch ins Amt eingeführt

Foto: epd/Winfried Rothermel
Stephan Burger in Freiburg als Nachfolger von Erzbischof Zollitsch ins Amt eingeführt
Generationswechsel im Erzbistum: Minutenlang lag der neue Freiburger Erzbischof Stephan Burger bäuchlings auf dem Boden, um das Gebet der Heiligen zu erbitten. Nach der Bischofsweihe bekamen er und Vorgänger Robert Zollitsch viel Beifall von den mehreren Hundert Gästen im Münster.
29.06.2014
epd
Ralf Schick

Der 52-jährige Domkapitular Stephan Burger ist am Sonntag zum katholischen Bischof geweiht und in sein Amt als neuer Erzbischof von Freiburg eingeführt worden. Die Bischofsweihe erfolgte im Freiburger Münster durch den bisherigen Erzbischof Robert Zollitsch, der nach seinem 75. Geburtstag im August 2013 seinen Amtsverzicht erklärt hatte. Papst Franziskus hatte Burger Ende Mai zu seinem Nachfolger ernannt.

Zollitsch übergab bei der Bischofsweihe den Hirtenstab an Burger und wurde dabei von Kardinal Karl Lehmann (Mainz) und Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) unterstützt. Die beiden Diözesen Mainz und Rottenburg-Stuttgart gehören mit der Erzdiözese Freiburg zur Oberrheinischen Kirchenprovinz, die mit Burger nun einen neuen Metropoliten hat.

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Als Zeichen der Metropolitenwürde bekam Burger das sogenannte Pallium übergeben: Ein mit sechs schwarzen Kreuzen besticktes weißes Wollband (Stola), das bei liturgischen Feiern über dem Messgewand getragen wird. Burger verwies in seiner Ansprache auf seinen Leitspruch: "Christus in den Herzen" (lateinisch: "Christus in cordibus"). Beim Umsetzen dieses Leitspruches brauche er Hilfe, weil es nicht um sein Herz, sondern um die Herzen aller gehe.

Minutenlang lag Burger bäuchlings auf dem Boden vor dem Altar und hinter den knienden Mitbischöfen und Kardinälen, um das Gebet der katholischen Heiligen zu erbitten. Damit Christus auch künftig in den Herzen vieler zu Hause sein könne, bleibe das Miteinander in der Kirche wichtig - auch in ökumenischer Verbundenheit, betonte der neue Erzbischof. Immer wieder spendeten die mehreren Hundert Gäste langanhaltenden Beifall. Er würdigte das jahrelange Engagements seines Amtsvorgängers Zollitsch für die Kirche von Freiburg: "Von Dir wurde viel verlangt und Du hast Dich im Einsatz für die Kirche nicht geschont", sagte der Theologe.

Der Alt-Erzbischof Zollitsch bezeichnete seinen Nachfolger als "Garanten für die Einheit der Kirche", der als guter Hirte vorangehen und "Orientierung im Glauben und für das Leben geben" solle. Zollitsch wurde nach knapp 50 Jahren im Priester-Dienst der Erzdiözese Freiburg und nach elf Jahren als Erzbischof verabschiedet. Er war von 2008 bis zum Frühjahr 2014 auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Papst Franziskus hatte ihn im vergangenen Jahr bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers zum Apostolischen Administrator ernannt.

Zur Bischofsweihe waren zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland angereist, unter anderem Erzbischof Salvador Piñeiro aus Ayacucho (Peru), der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München-Freising), Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der neue badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.

Burger ist der 15. Bischof seit der Gründung der Diözese Freiburg im Jahr 1827. Er wurde 1962 in Freiburg geboren und nach dem Studium der Philosophie und der Theologie 1990 zum Priester geweiht. Nach Vikarsjahren in Tauberbischofsheim und Pforzheim wurde er 1995 Pfarrer in St. Leon-Rot nahe Heidelberg. Neben seinen dienstlichen Aufgaben am Kirchengericht des Erzbistums ("Offizialat"), in dem Ehe-Annullierungen den großen Teil der Arbeit ausmachen, war er bisher als Seelsorger am Kaiserstuhl tätig.