Eritreische Bischöfe sprechen von trostlosen Zuständen im Land

Eritreische Bischöfe sprechen von trostlosen Zuständen im Land
Bischöfe in Eritrea haben eindringlich Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land beklagt.

Die Zustände in Eritrea seien "trostlos" und Grund für die hohe Zahl eritreischer Flüchtlinge, schrieben vier katholische Geistliche in einem offenen Brief, wie der britische Rundfunksenders BBC am Montagabend berichtete. Darin heißt es: "Eritreer ziehen in friedliche Länder, in gerechte Länder, wo es Arbeit gibt und wo man sich laut äußern kann, Länder, wo man arbeiten und Geld verdienen kann." Zu den Unterzeichnern gehört der Bischof von Asmara, Mengsteab Tesfamariam.

###mehr-artikel###

Die vier katholischen Bischöfe setzen sich in dem 38-seitigen Schreiben auch für Häftlinge ein. Gefangene sollten human und wohlwollend behandelt und dann vor ein ordentliches Gericht gestellt werden, betonen sie. Offene Kritik an der Regierung von Präsident Isaias Afewerki üben die Bischöfe aber nicht. Etwa die Hälfte der sechs Millionen Eritreer bekennt sich zum Christentum. Die Katholiken stellen nach den Orthodoxen die zweitgrößte christliche Gemeinschaft. Knapp 50 Prozent der Einwohner sind Muslime.

Das verarmte und international stark isolierte Eritrea wird zu den schlimmsten Unterdrückerstaaten der Welt gezählt. Mehr als 10.000 Menschen sind laut Amnesty International aus politischen Gründen in Haft, darunter Kirchenfunktionäre und Journalisten. Gut 3.000 Eritreer fliehen jeden Monat aus ihrer Heimat, viele von ihnen auf beschwerlichen Wegen und über das Mittelmeer nach Europa. Grund für die Flucht ist oft der harte 18-monatige Militärdienst, der auf unbestimmte Zeit verlängert werden kann.