Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt Flutopfer mit 26 Millionen Euro

Foto: Lukas Barth/Diakonie Katastrophe
Die betroffene Bevölkerung konnte sofort kurzfristige Hilfe beim Diakonischen Werk beantragen.
Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt Flutopfer mit 26 Millionen Euro
Von Schleswig-Holstein bis Rumänien dürfen Opfer auf Hilfe hoffen. Das Hilfswerk kritisierte die hohen bürokratischen Hürden bei der Beantragung staatlicher Zuschüsse.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat nach dem Juni-Hochwasser 2013 rund 21,5 Millionen Euro an direkten Spenden erhalten. Weitere 4,8 Millionen Euro Zuwendungen kamen von Diakonischen Landesverbänden, der Deutschen Bank Stiftung und aus Lottomitteln, sagte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Montag in Magdeburg. Für die Betroffenen der Flutkatastrophe an Elbe, Saale, Donau und Nebenflüssen seien inzwischen etwa zehn Millionen Euro bewilligt oder fest verplant.

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Zudem waren an Soforthilfen etwa für Haushalte und Trockengeräte bereits zwei Millionen Euro eingesetzt worden. Ferner gingen 450.000 Euro nach Tschechien und Rumänien. Die Systeme, Projekte und Kooperationen, die die Diakonie Katastrophenhilfe nach der Flut 2002 entwickelt habe, hätten sich auch jetzt bewährt, betonte Füllkrug-Weitzel. In der Elbestadt Magdeburg hatte die Diakonie einen Monat nach dem Hochwasser ein Fluthilfebüro eingerichtet.

Die Diakonie Katastrophenhilfe fülle Lücken, wenn die Hilfen staatlicher Stellen und Versicherungen nicht mehr greifen, sagte sie weiter. Kritik äußerte sie am bürokratischen Aufwand, den Zuschüsse von staatlichen Stellen erforderten. Die Formalien seien so kompliziert und aufwendig, dass viele Menschen den Mut verlieren würden und sich nicht bemühten, noch einmal nach 2002 staatliche Beihilfen zu beantragen. Viele Opfer seien nunmehr alt und krank oder lebten von staatlichen Transferleistungen.

Die Vorsorge als Hauptarbeit der Diakonie Katastrophenhilfe stehe aber erst noch bevor, sagte die Präsidentin. Die nächste Flut werde nicht verhindert werden können, "da haben wir es durch den Klimawandel zu weit kommen lassen". Mit Vorsorge ließen sich aber Risiken und Schäden verringern.

Den rund zehn Millionen Euro Beihilfen stünden aktuell 790 bewilligte Anträge gegenüber, sagte Fluthilfe-Koordinator Stefan Schröer. Das Büro in Magdeburg erhalte täglich neue Gesuche vor allem mit hohen Einzelschäden, weil dafür umfangreichere Gutachten nötig seien. Schröer zufolge wurden bislang etwa 2.000 Beratungsgespräche in mehreren Bundesländern geführt. Beteiligt seien unter anderem Juristen, Ingenieure, Sozialarbeiter und Psychologen.

Das Hochwasser 2013 hatte in Deutschland Schäden von schätzungsweise rund sieben Milliarden Euro verursacht. Am stärksten betroffen war laut Diakonie Sachsen mit 2,3 Milliarden Euro Schäden und Sachsen-Anhalt mit 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Die Überschwemmungen waren durch heftige, langanhaltende Regenfälle ausgelöst worden.