Jeder Dritte hat kein Geld für unerwartete größere Anschaffungen

Foto: Thinkstock/diego_cervo
Jeder Dritte hat kein Geld für unerwartete größere Anschaffungen
Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland ist nach eigener Einschätzung nicht in der Lage, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln zu bestreiten.

Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag nach der Auswertung einer EU-weiten Erhebung aus dem Jahr 2012 mit. Es gehe dabei zum Beispiel um Ausgaben für größere Anschaffungen oder Reparaturen, hieß es. Knapp 22 Prozent der Bundesbürger mussten 2012 den Angaben zufolge aus Geldmangel auf Urlaubsreisen verzichten.

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Im Durchschnitt der EU-Länder lagen die Anteile allerdings wesentlich höher als in Deutschland: Hier gaben 40,2 Prozent an, kein Geld für unerwartet anfallende Ausgaben zu haben und 39,6 Prozent mussten vor zwei Jahren auf Urlaubsreisen verzichten.

Unter der armutsgefährdeten Bevölkerung sind die Werte deutlich höher. Von diesem Personenkreis konnten nach den Angaben fast drei Viertel (73,2 Prozent) in Deutschland unerwartet auftretende Ausgaben finanziell nicht aus eigener Kraft bewältigen. Mehr als die Hälfte (57,6 Prozent) von ihnen konnte sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten.

Ein Viertel der Armutsgefährdeten musste zudem aus finanziellen Gründen häufiger auf vollwertige Mahlzeiten verzichten. Eine Person gilt nach der EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.