UN verurteilen Tausende Fälle sexueller Gewalt im Kongo

UN verurteilen Tausende Fälle sexueller Gewalt im Kongo
Die UN fordern von der Demokratischen Republik Kongo eine konsequente Strafverfolgung der weit verbreiteten sexuellen Gewalt.

Von Januar 2010 bis Dezember 2013 seien vor allem im Osten des Landes mehr als 3.600 Frauen von Soldaten, Beamten und Rebellen vergewaltigt worden, teilte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Mittwoch (Ortszeit) in New York mit. Das seien allein die Fälle, die von den UN registriert wurden, die Dunkelziffer liege vermutlich weitaus höher.

###mehr-artikel###

Zu viele der Täter gingen straffrei aus, kritisierte Pillay. Von Juli 2011 bis Dezember 2013 hätten Militärgerichte nur 187 Strafen wegen sexueller Gewalt verhängt, sie lagen zwischen zehn Monaten und 20 Jahren Haft. Besonders wenig Verfahren werden den Experten zufolge gegen Armeeangehörige eingeleitet. Rebellen seien für rund die Hälfte der dokumentierten Fälle sexueller Gewalt verantwortlich, Soldaten für ein Drittel. Der Rest der Straftaten sei von anderen Tätern verübt worden, die für den Staat arbeiten.

Die Armee und die Milizen setzten Vergewaltigungen bewusst als Kriegswaffe ein. Zivilisten sollten terrorisiert und für ihre tatsächliche oder vermeintliche Kooperation mit gegnerischen bewaffneten Einheiten "bestraft" werden. Die Täter vergewaltigten die Frauen in deren Häusern, während der Feldarbeit und auf dem Weg zum Markt und beim Wasserholen.

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt zwischen Armee und Rebellen erschüttert. Mehrere bewaffnete Gruppen kämpfen um Einfluss und Pfründe in der an Bodenschätzen reichen Region.