Proteste in Venezuela halten an

Proteste in Venezuela halten an
In Venezuela haben erneut Anhänger und Gegner der Regierung von Präsident Nicolás Maduro demonstriert. Unter dem Motto "Für Frieden und Leben" zogen am Samstag (Ortszeit) Tausende Anhänger der Regierung durch die Straßen der Hauptstadt Caracas.

Präsident Maduro machte in seiner Rede bei der Abschlusskundgebung die Opposition für die Gewalt in der jüngsten Vergangenheit verantwortlich und warf ihr vor, einen Putsch vorzubereiten. US-Außenminister John Kerry äußerte sich "zutiefst besorgt" über die Lage in Venezuela. Er verurteilte die Gewalt und forderte die Regierung Venezuelas zum Dialog mit der Opposition und zur Freilassung festgenommener Demonstranten auf.

Rund 3.000 Anhänger der Opposition, darunter vor allem Studenten, versammelten sich am Samstag ebenfalls in der Hauptstadt, um gegen Gewalt und Kriminalität zu protestieren. Dabei kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mindestens 17 Menschen wurden verletzt, wie die Tageszeitung "El Nacional" am Sonntag berichtete. Regierungskritische Demonstrationen wurden auch aus anderen Städten gemeldet.

Bewaffnete Banden

Bereits in der Nacht zum Samstag war zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Studenten gekommen. Bei der gewaltsamen Räumung einer Autobahnblockade in der Hauptstadt Caracas wurden zahlreiche Menschen verletzt. Bei Protesten am Mittwoch waren drei Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Demonstranten erlitten Schussverletzungen. Die Studenten machten dafür bewaffnete Banden verantwortlich, die unter der Duldung der staatlichen Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle vorgingen. Die Studentenproteste hatten vor knapp zwei Wochen begonnen und erhielten inzwischen die Unterstützung der Opposition. Die Proteste richten sich gegen Kriminalität an Hochschulen und in Studentenwohnheimen.