Greenpeace: Chemikalien auch in teurer Kinderkleidung

Foto: Thinkstock/iStockphoto/Anna Sirotina
Greenpeace: Chemikalien auch in teurer Kinderkleidung
Kinderkleidung von Burberry, Adidas oder Primark enthält nach Untersuchungen von Greenpeace gefährliche Chemikalien.

Beim Test von 82 Kleidungsstücken von zwölf internationalen Modefirmen fanden die Umweltschützer bei jeder Marke Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). "Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige", sagte Greenpeace-Chemiker Manfred Santen am Dienstag in Hamburg. Einige der entdeckten Substanzen seien hormonell wirksam oder krebserregend. Sie belasteten außerdem Flüsse und Trinkwasser in den Produktionsländern.

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Ein T-Shirt von Primark habe elf Prozent Weichmacher enthalten, beklagte Greenpeace. In einem Baby-Body von American Apparel seien es 0,6 Prozent gewesen. Beide Werte wären laut EU-Recht für Kinderspielzeug verboten. Allerdings greife diese Regelung nicht für Kinderkleidung. Weichmacher fanden sich in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken. Auch in Kleidungsstücken von Nike, Puma und H&M seien gesundheitsgefährdende Substanzen ermittelt worden.

Santen: "Unser Test zeigt den Eltern, dass sie ihre Kinder mit teurer Kleidung nicht schützen." Sinnvoller sei, beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) oder vom Global Organic Textile Standard (GOTS) zu achten. Mit der "Detox"-Kampagne hat Greenpeace 18 Textilhersteller dafür gewonnen, sich bis 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten.