Koalition will über Vorratsdatenspeicherung beraten

Koalition will über Vorratsdatenspeicherung beraten
Union und SPD werden in den kommenden Wochen über die weitere Vorgehensweise zur Regelung der Vorratsdatenspeicherung beraten. "Man werde sich die Situation genau ansehen", kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin an. Bereits in der Koalitionsklausur am 22. und 23. Januar soll das Thema zur Sprache kommen.

Seibert reagierte damit auf die Ankündigung von Justizminister Heiko Maas (SPD), entgegen der Vereinbarung im Koalitionsvertrag vorerst keinen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Der SPD-Politiker hatte am Wochenende erklärt, zunächst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes abwarten zu wollen. Kritik am Vorstoß des Justizministers kam von der Union. CDU und CSU wollen die Vorratsdatenspeicherung so schnell wie möglich auf den Weg bringen. Einem Sprecher des Bundesinnenministeriums zufolge werden sich Justizminister Maas und Innenminister Thomas de Maizìere (CDU) noch in dieser Woche zu einem Gespräch treffen.

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In Deutschland gibt es derzeit keine gesetzliche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung. Das Bundesverfassungsgericht hatte die deutsche Regel 2010 gekippt, seither wird über ein neues Gesetz beraten. Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD festgeschrieben, die EU-Richtlinie über den Abruf und die Nutzung von Telekommunikationsverbindungsdaten umzusetzen. Der EU-Generalanwalt Pedro Cruz Villazón hatte im Dezember in einem Gutachten erklärt, die umstrittene EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung sei mit den europäischen Grundrechten unvereinbar.