Von der Leyen will Bundeswehreinsatz in Mali verlängern

Von der Leyen will Bundeswehreinsatz in Mali verlängern
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) macht sich für eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Mali stark. "Mali ist ein gutes Beispiel, wie eine Ausbildungsmission hilft, einen schwachen Staat zu stabilisieren", sagte von der Leyen der Zeitung "Welt am Sonntag".

"Dieses Engagement muss aber verknüpft sein mit Entwicklungshilfe und Regierungsberatung, damit ein Land auf Dauer wieder Stabilität gewinnt", fügte sie hinzu.Das Mandat für den Einsatz von bis zu 180 deutschen Soldaten im Rahmen der Trainingsmission der Europäischen Union in Mali läuft Ende Februar 2014 aus. Anfang des neuen Jahres muss die Regierung dem Bundestag den Entwurf für ein neues Mandat vorlegen. Derzeit sind rund 100 Bundeswehrsoldaten in Mali tätig, als Sanitäter und Ausbilder für malische Pioniere.

Guibert bat Deutschland, sein Engagement fortzusetzen

Der französische Brigadegeneral Bruno Guibert, Kommandeur der EU-Trainingsmission, bat Deutschland, sein Engagement fortzusetzen. "Wir haben mit dem ersten Mandat gute Ergebnisse erzielt. Aber es bedarf weiterer Anstrengungen, es gibt noch viel zu tun. Ich empfehle eine Fortsetzung der Mission für zwei weitere Jahre", sagte Guibert. 

###mehr-artikel###

Auch Bert Koenders, Sondergesandter von UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon und Leiter der UN-Mission in Mali, appellierte an die Deutschen, sich weiter zu engagieren. "Wir brauchen Deutschlands Einsatz in Mali auch in der Zukunft", sagte der Niederländer. Die 6.000 Mann starke UN-Mission in Mali wird von derzeit 70 Bundeswehrsoldaten mit zwei Transall-Transportflugzeugen unterstützt. Das Mandat erlaubt den Einsatz von bis zu 150 Soldaten und ist bis Ende Juni befristet.

Mali war im März 2012 in eine schwere Krise getrudelt. Eine Tuareg-Rebellion, ein Militärputsch und ein Vormarsch islamistischer Rebellen im Norden hatten das Land in seinen Grundfesten erschüttert. Im Januar 2013 intervenierte Frankreich militärisch, um die Islamisten zu stoppen. Derzeit sind noch 2.500 französische Soldaten in Mali.

Im Sommer wurde Ibrahim Boubacar Keïta zum Präsidenten gewählt, der vor wenigen Wochen auch eine stabile Mehrheit im Parlament gewann. Die Sicherheitslage im Norden ist aber weiter prekär. So kommt es immer wieder zu Selbstmordanschlägen. Die Wirtschaft des verarmten Landes liegt am Boden.