Lebenserwartung von Krebs-Patienten in Europa steigt

Lebenserwartung von Krebs-Patienten in Europa steigt
Krebs-Patienten in ganz Europa leben nach der Diagnose länger als noch vor fünf Jahren.

Insgesamt hätten Krebs-Patienten in Nord-, Mittel- und Südeuropa höhere Überlebensraten als die übrige Bevölkerung des Kontinents, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum am Donnerstag in Heidelberg mit. Ergebnisse des Projekts Eurocare-5 zeigten jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Staaten. So würden Osteuropäer früher an ihrer Krebserkrankung sterben. In Deutschland hätten Krebs-Patienten eine der höchsten Lebenserwartungen.

Lebenserwartung bei Lungenkrebs am geringsten

Große Unterschiede gebe es auch zwischen den einzelnen Krebsarten. Bei Hoden-, Schilddrüsen-, Prostata- und Brustkrebs, Melanomen und Hodgkin-Lymphomen überlebten mehr als 80 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Demgegenüber seien weniger als 15 Prozent der Patienten mit Lungen-, Leber, Bauchspeicheldrüsen- und Speiseröhrenkrebs fünf Jahre nach der Krebsdiagnose noch am Leben. Insgesamt seien im Vergleich zur Vorgängerstudie vor fünf Jahren in ganz Europa die Überlebensraten bei fast allen Krebsarten gestiegen. Die stärksten Verbesserungen seien für Enddarmkrebs sowie für non-Hodgkin-Lymphome festgestellt worden.

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Eurocare-5 erfasse das Überleben von zehn Millionen Krebspatienten in 29 europäischen Ländern. Damit werde dokumentiert, ob, wie und wo der Fortschritt in der Krebsmedizin bei der Bevölkerung Europas ankommt. Eine bevölkerungsbasierte Untersuchung der Krebs-Überlebensraten reflektiere, wie leistungsfähig das Gesundheitssystem eines Landes insgesamt ist.

Unterschiede im Krebsüberleben spiegelten die finanziellen Ressourcen wider, die für die Gesundheitsversorgung der Bürger zur Verfügung stehen, heißt es weiter. So fielen etwa im Zusammenhang für die osteuropäischen Länder die dramatisch schlechteren Überlebensraten von krebskranken Kindern und von Lymphompatienten auf. Dies sei ein starkes Indiz für eine Unterversorgung mit wirksamen Krebsmedikamenten.