Altpräses Buß kritisiert Abschottung der EU gegen Arme

Altpräses Buß kritisiert Abschottung der EU gegen Arme
Der frühere Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, kritisiert eine Abschottungspolitik Europas gegenüber armen Flüchtlingen.

Die europäische Agentur Frontex schütze Grenzen, nicht Menschen, sagte der Theologe in der am Samstagabend ausgestrahlten ARD-Sendung "Das Wort zum Sonntag". Vor der italienischen Insel Lampedusa seien hunderte Flüchtlinge gestorben. Zugleich werde im Europaparlament eine Lockerung von Visabestimmungen diskutiert, um die Einreise von Bürgern wohlhabender Staaten wie der Arabischen Emirate oder Kuwait zu erleichtern.

Jeder Mensch sei Gottes Ebenbild und jeder Mensch habe Menschenwürde, hob Buß hervor. Das gelte unabhängig davon, wie wohlhabend, gesund oder ausgebildet jemand sei. "Ein Schiff mit chinesischen Bohnen darf nicht besser geschützt sein als ein Boot voller Flüchtlinge, sagte der 66-jährige Theologe, der auch Vorsitzender der EKD-Kommission für Migration und Integration war.

"Arbeit und Bildung"

"Schutzsuchende, die bis zu uns durchkamen, dürfen nicht zum Nichtstun gezwungen werden sein", fordert Buß. Stattdessen bräuchten sie Arbeit und Bildung. "Das wäre nachhaltige Entwicklungshilfe. Für uns und die Herkunftsländer dieser Menschen." Zuwanderung belebe außerdem die Wirtschaftskreisläufe, die Kultur und das soziale Miteinander.