Schneider rät im Fall Tebartz-van Elst zu Transparenz

Schneider rät im Fall Tebartz-van Elst zu Transparenz
Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), empfiehlt unbedingte Transparenz im Umgang mit den mutmaßlichen Verfehlungen des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Er hoffe sehr, dass die katholische Kirche den Weg einer ehrlichen Aufklärung gehe, sagte Schneider am Donnerstag bei einem Besuch der Frankfurter Buchmesse. Zugleich empfinde er Solidarität mit dem in der Kritik stehenden katholischen Geistlichen.

"Das ist nicht schön, wenn man in dieser Weise in der Presse ist", sagte Schneider beim Gespräch auf dem Stand der edition chrismon. Auf der anderen Seite sei es, wenn die Vorwürfe zutreffen, "auch nicht so toll, was er gemacht hat".

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Tebartz-van Elst wird insbesondere im Zusammenhang mit der Kostenexplosion beim Bau eines neuen Bischofssitzes Verschwendung vorgeworfen. Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen einer falschen eidesstattlichen Versicherung einen Strafbefehl gegen den Bischof beantragt hat.

Mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum unterstrich Schneider seine Hoffnung, dass die Katholiken die Erinnerung an den Jahrestag des Thesenanschlags durch Martin Luther (1483-1546) an die Wittenberger Schlosskirche mitfeiern. Dazu sei man in einem "intensiven Dialog". Zugleich unterstrich er, dass die Protestanten das Jubiläum weder antipäpstlich oder antikatholisch begehen wollten.

Schneider hatte auf der Literaturmesse zuvor das Buch "Was kann man heute noch glauben?" vorgestellt. In Form eines Streitgesprächs des evangelischen Theologen mit dem Wissenschaftspublizisten und Diplom-Physiker Martin Urban wird dem Zusammenhang zwischen Christentum, Glauben und Wissenschaft nachgegangen.