Salman Rushdie: Gott eine "lächerliche Idee"

Salman Rushdie: Gott eine "lächerliche Idee"
Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie hat bei einem Besuch in Berlin den großen Einfluss von Religion kritisiert: Gott sei eine lächerliche Idee.

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Salman Rushdie hofft, dass sich der Atheismus weiter ausbreitet. Das sagte der Schriftsteller am Samstag beim Internationalen Literaturfestival. Religion habe zuviel Einfluss, Gott halte er für eine lächerliche Idee, so der 66-Jährige. Dennoch schreibe er ständig über Religion, weil sie in der Welt großen Einfluss habe - zum Beispiel in seiner Heimat Indien und in den USA, wo er lange gelebt habe.

Salman Rushdie zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Autoren weltweit. Er wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, seine Werke sind in mehr als 40 Sprachen erhältlich. Zugleich ist der Schriftsteller immer wieder für seine religionskritische Haltung in seinen Büchern angegriffen worden.

Ein Leben unter Polizeischutz

Nach dem Erscheinen des Romans "Die Satanischen Verse" verhängte der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini 1989 per "Fatwa" ein Todesurteil über Rushdie. Die Begründung: Mit dem Buch stelle er sich "gegen den Islam, den Propheten und den Koran". Zehn Jahre lang musste sich der Schriftsteller verstecken, auch heute noch erhält er Todesdrohungen.

Von seinem Leben unter Polizeischutz und dem jahrelangen Kampf für Meinungsfreiheit erzählt Rushdie in seinem jüngsten Buch, der Autobiografie "Joseph Anton". Er will das Buch zum Abschluss des Internationalen Literaturfestivals am Sonntag vorstellen.

In den vergangenen eineinhalb Wochen waren mehr als 60 Autoren aus 47 Ländern zu Gast in Berlin, darunter prominente Schriftsteller wie Daniel Kehlmann, Per Olov Enquist, John Coetzee oder Liao Yiwu. Auch sie präsentierten in Lesungen und Gesprächen ihre neuesten Werke.