Gauck und Kirchen gratulieren zum jüdischen Neujahrsfest

Foto: epd-bild/Fröhlich
Gauck und Kirchen gratulieren zum jüdischen Neujahrsfest
Bundespräsident Joachim Gauck und beide großen Kirchen haben ihre Glückwünsche zum Beginn des jüdischen Neujahrsfest an diesem Mittwoch übermittelt. "Ich freue mich darüber, dass die jüdischen Gemeinden eine immer lebendigere Rolle in unserer Bürgergesellschaft spielen", erklärte Gauck am Dienstag in Berlin.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, brachte seine Sorge um die besondere Gefährdung Israels im Syrien-Konflikt zum Ausdruck. Der Vorsitzendes der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, warb für einen weiteren Ausbau der christlich-jüdischen Beziehungen. 

Anfang der Schöpfung

Juden in aller Welt feiern am Donnerstag und Freitag das Neujahrsfest "Rosch Haschana". Das zweitägige Fest zum Beginn des Jahres 5774 fällt auf den 1. und 2. des jüdischen Kalendermonats Tischri und findet gewöhnlich im September oder Oktober des gregorianischen Kalenders statt. Wie alle hohen Feiertage im Judentum beginnt das Neujahrsfest am Abend des Vortages. "Rosch Haschana" (Haupt des Jahres) feiert den Anfang der Schöpfung, als Gott dem Menschen Atem einhauchte. 

###mehr-artikel###Bundespräsident Gauck erklärte, er freue sich über neu entstehende Synagogen und Gemeindezentren "an Orten, wo sie einst grausam zerstört wurden". Aus zahlreichen Ländern seien in den vergangenen Jahren Menschen jüdischen Glaubens nach Deutschland gekommen. So wachse auch die Vielfalt innerhalb des Judentums. Gauck: "Auch jüdische Gelehrsamkeit, Theologie und Bildung blühen heute wieder auf in Deutschland. Dafür bin ich zutiefst dankbar."

Schneider: "Sorge um Syrien"

Der EKD-Ratsvorsitzende Schneider schrieb, dass diese "Tage von großer Sorge um die Entwicklung der politischen und humanitären Situation in Syrien und im gesamten Nahen Osten geprägt" seien: "Gemeinsam vertrauen wir auf Gottes Verheißung seines Friedens und bitten um die Überzeugungskraft des Wortes und der Diplomatie." Erzbischof Zollitsch erinnerte an die gemeinsame Verpflichtung, dass Christen und Juden "stärker noch als bislang gemeinsam gegen die offenen und versteckten Formen der Herabsetzung von Menschen Stellung nehmen".