Kirche arbeitet Kolonialismus in Namibia auf

Kirche arbeitet Kolonialismus in Namibia auf
Die Rolle der evangelischen Kirchen in den deutschen Kolonialgebieten im südlichen Afrika ist Thema einer Tagung in Windhuk, Namibia, vom 21. bis 22. September.

Auf der Tagung sollen die Ergebnisse der Aufarbeitung des kirchlichen Engagements im südlichen Afrika während der Kolonialzeit erstmals auf Englisch vorgestellt werden, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover mitteilte.

"Die Veröffentlichung ist sehr wichtig, damit die Ergebnisse auch im südlichen Afrika wahrgenommen werden können", sagte Oberkirchenrätin Ruth Gütter, die für die EKD an der Tagung in Windhuk teilnehmen wird. 

Namibia: 31 Jahre lang deutsche Kolonie

Im Auftrag der EKD untersuchten Wissenschaftler aus Deutschland und Südafrika seit 2007, ob die kirchliche Auslandsarbeit zur Entstehung der Rassentrennung beigetragen hat. Im September vergangenen Jahres wurden die Ergebnisse des Studienprozesses auf Deutsch veröffentlicht. Am Aufarbeitungsprozess beteiligt sind neben der EKD 14 Kirchen und Missionswerke in Deutschland und im südlichen Afrika.

Namibia war von 1884 bis 1915 unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika deutsche Kolonie. Das Land wurde Mandatsgebiet der Südafrikanischen Union, nachdem die Briten es im Ersten Weltkrieg erobert hatten. Seit 1990 ist Namibia unabhängig.