Ramelow: Linkspartei ist gegenüber Gläubigen zu intolerant

Ramelow: Linkspartei ist gegenüber Gläubigen zu intolerant
Der Fraktionsvorsitzende der Linken in Thüringen, Bodo Ramelow, findet seine Partei zu intolerant gegenüber Gläubigen. "Die PDS hatte ein höheres Maß an Toleranz im Umgang mit Christen als die Linkspartei", sagte Ramelow der Berliner "tageszeitung" (Donnerstagsausgabe).

Die ablehnenden Haltung der Linkspartei habe viel mit der Antiklerikalität der 68er in der Bundesrepublik zu tun, die vor allem in der West-Berliner SPD einen Kristallisationspunkt gefunden habe, sagte Ramelow weiter. Durch die Eintritte ehemaliger SPD-Mitglieder ab 2004 in die PDS und WASG seien nach der Fusion der beiden Parteien 2007 solche Strömungen verstärkt in die Linkspartei vorgedrungen.

Dagegen habe sich in der PDS gleich nach der Wende durch die Erinnerungen an die Intoleranz der SED-Diktatur der Vorsatz durchgesetzt, eine ähnliche Intoleranz nie wieder zuzulassen. "Das zog sich wie ein roter Faden durch die PDS-Geschichte", sagte Ramelow. Der westdeutsche Gewerkschafter Bodo Ramelow war bereits 1999 der PDS beigetreten. Er bezeichnet sich selbst als bekennender Christ.