Politiker erinnern an Opfer des Mauerbaus

Politiker erinnern an Opfer des Mauerbaus
Zum 52. Jahrestag des Mauerbaus ist am Dienstag an vielen Orten Ostdeutschlands an die Opfer des DDR-Unrechtsregimes erinnert worden.

Bei Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen unter anderem in Berlin, Potsdam, Heiligenstadt und Magdeburg mahnten Bundes- und Landespolitiker die Geschichte nicht zu vergessen und insbesondere junge Menschen dafür zu sensibilisieren.

###mehr-artikel###Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gab am Gedenktag eine Geschichtsstunde zum 13. August 1961 in einer 12. Klasse des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Berlin. Bundesregierung und Berliner Senat ehrten die Mauertoten auf einer zentralen Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße.

Nach einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung legten der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) Kränze für die Opfer des SED-Grenzregimes nieder. An der Feier nahmen auch mehr als 100 Schüler aus Berlin und Brandenburg teil.

Kulturstaatsminister Neumann betonte im Vorfeld, die Erinnerung an die deutsche Teilung verdeutliche besonders jungen Menschen, dass "eine Diktatur, wie die DDR es war", die fundamentalen Freiheitsrechte seiner Bürger mit Füßen trete. Der Regierende Bürgermeister erinnerte an die zahlreichen politischen Gefangenen, denen in Bautzen, Hohenschönhausen oder an einem der anderen Ort des Schreckens Unrecht angetan wurde, weil sie frei sein wollten.

"Keine offene Gesellschaft"

In Brandenburg erinnerten Ministerpräsident Matthias Platzeck und Innenminister Dietmar Woidke (beide SPD) gemeinsam mit der Diktaturbeauftragten Ulrike Poppe an der Glienicker Brücke in Potsdam an den Mauerbau. Die politische Spaltung Deutschlands und Europas sei mit der Grenzschließung vor 52 Jahren im Wortsinn zementiert worden, sagte Platzeck: "Mit dem Mauerbau zeigte die DDR aller Welt, dass sie keine offene Gesellschaft sein wollte." 

Die Ministerpräsidenten von Thüringen und Hessen, Christine Lieberknecht und Volker Bouffier (beide CDU), legten im Grenzmuseum Schifflersgrund im Eichsfeld Kränze für die Opfer des SED-Grenzregimes nieder. Das Museum an der Landesgrenze im Eichsfeldkreis war bis 1990 Teil der rund 1.400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze von der Ostsee bis zum Frankenwald. 

Das hilflose Regime

Die Berliner Mauer sei 28 Jahre lang "der Stein gewordene Ausdruck von Hilflosigkeit" des totalitären SED-Regimes gewesen, sagte die Thüringer Regierungschefin. Dessen grausame Taten dürften "nie verdrängt, nicht vergessen und schon gar nicht verharmlost werden". In Magdeburg wurde in der Gedenkstätte Moritzplatz an den 13. August 1961 und seine Folgen erinnert.

Am 13. August 1961 schloss die DDR die Grenze nach West-Berlin und begann mit dem Bau der Berliner Mauer. Bis zu ihrem Fall am 9. November 1989 starben über 1.000 Menschen an der innerdeutschen Grenze, davon allein 136 in Berlin. Letztes Mauer-Opfer in Berlin war Chris Gueffroy, der am 5. Februar 1989 bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.