Birthler verteidigt Verzicht auf Massenentlassungen von DDR-Lehrern

Birthler verteidigt Verzicht auf Massenentlassungen von DDR-Lehrern
In der Debatte über den Umgang Brandenburgs mit der DDR-Vergangenheit hat die frühere Bildungsministerin Marianne Birthler (Bündnis 90) eine weitgehend positive Bilanz der Schulpolitik gezogen.

Der Verzicht auf Massenentlassungen von DDR-Lehrern und die Entscheidung für Kündigungsverfahren mit Einzelfallprüfung habe sich bewährt, sagte Birthler, die von 1990 bis 1992 Ministerin in Brandenburg und von 2000 bis 2011 Leiterin der Stasi-Unterlagenbehörde des Bundes war, am Freitag bei einer Anhörung im Landtag in Potsdam.

Eine Entlassung aller DDR-Lehrer habe der Einigungsvertrag der DDR mit der Bundesrepublik nicht zugelassen, betonte Birthler. Die Beliebtheit des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) trotz seiner umstrittenen Stasi-Kontakte habe jedoch eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch in den Schulen behindert, sagte die ehemalige Ministerin, die wegen Stolpes Stasi-Kontakten ihr Amt 1992 niedergelegt hat. "Wenn Stolpe Lehrer gewesen wäre, hätte ich ihn entlassen."