Neue Jesus-Biografie für Jugendliche

Neue Jesus-Biografie für Jugendliche
Mit seiner dreibändigen Jesus-Reihe hat der Papst in den vergangenen Jahren eine Boom von Jesus-Biografien ausgelöst. Die neueste richtet sich an Jugendliche.
31.01.2013
epd
Stephanie von Selchow

Eigentlich ein unmögliches Unterfangen: Eine Biografie über Jesus Christus. Noch nicht einmal die Eckdaten sind gesichert: Geburtsort und -jahr, das Todesjahr. Der erste, der über ihn geschrieben hat, war der Evangelist Markus - rund 60 Jahre nach Jesu Tod. Aber in dieser Unsicherheit liegt natürlich auch ein Reiz, der wohl auch dazu beigetragen hat, dass sie immer wieder versucht wird: die Jesus-Biografie.

###mehr-info###

Die neuste ist von Alois Prinz und erscheint am 8. Februar im Gabriel Verlag: Wie alle seine mit wichtigen Preisen ausgezeichneten Biografien richtet sich auch sein "Jesus von Nazareth" an Jugendliche und junge Erwachsene - und das ist ein Novum. In seinem Vorwort schreibt Prinz, dass Jesus "ein Wagnis" sei, dass er satte Gewissheit über sich gerade nicht wollte: "Um ihm nahezukommen und sein Geheimnis zu verstehen, müssen wir... ihn sehen und gleichsam mit ihm leben wie seine Zeitgenossen und Begleiter", mit denselben Zweifeln, mit denselben offenen Fragen.

Der Autor, der zuvor schon über Hannah Arendt und Ulrike Meinhof geschrieben hat, geht ausführlich auf Kindheit und Jugend Jesu ein, beschreibt die historischen Umstände im Heiligen Land. Prinz bewegt sich auf der Höhe der historisch-kritischen Jesusforschung und stellt viele Bezüge zu philosophischen, theologischen und literarischen Texten her, um Jesus zu erfassen. Auch Schwieriges wie Jungfrauengeburt, Wunder, den Verrat des Judas oder die Auferstehung deutet er klug und tief.

Eine Art Renaissance von Büchern über Jesus hat in den vergangenen Jahren die dreibändige Jesus-Biografie des Papstes ausgelöst. Der dritte Band "Jesus von Nazareth - Prolog - Die Kindheitsgeschichten" ist 2012 bei Herder erschienen. Im Vorwort zum ersten Band (Herder, 2007) beklagt Benedikt XVI., dass die Gestalt Jesu hinter der historisch-kritischen Forschung immer undeutlicher geworden sei. Er wolle "Jesus von der Gemeinschaft mit dem Vater her sehen, die die eigentliche Mitte seiner Persönlichkeit ist", erklärte der Papst, "den Glauben einfordern, aber den historischen Ernst ganz und gar nicht aufgeben".