Tierschutzbund kritisiert neues Tierschutzgesetz als ungenügend

Tierschutzbund kritisiert neues Tierschutzgesetz als ungenügend
Der Deutsche Tierschutzbund hat das vom Bundestag beschlossene Tierschutzgesetz als ungenügend kritisiert.

Es erlaube weiterhin die Kastration von Ferkeln und Brandmarkung von Pferde ohne Betäubung. Millionen Tiere blieben so weiter schutzlos, erklärte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, am Freitag in Bonn. Er warf der schwarz-gelben Regierungskoalition Zugeständnisse an die Agrarlobby und eine "Tiernutzpolitik" vor.

Der Bundestag hatte das neue Tierschutzgesetz am späten Donnerstagabend mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP verabschiedet. Der ursprüngliche Gesetzentwurf war zuvor deutlich entschärft worden. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) wollte den sogenannten Schenkelbrand bei Pferden mit glühenden Brandeisen abschaffen. Das jetzt verabschiedete Gesetz erlaubt diese Praxis aber weiterhin. Eine örtliche Betäubung ist erst ab dem Jahr 2019 vorgeschrieben.

Bei der Kastration junger Ferkel sollte ursprünglich ab 2017 eine Betäubung vorgeschrieben sein. Diese Vorschrift wurde ebenfalls auf das Jahr 2019 vertagt. Deutschlandweit werden jährlich rund 20 Millionen Ferkel kurz nach der Geburt kastriert, damit ihr Fleisch später nicht streng riecht oder unangenehm schmeckt.