Welthungerhilfe: Hunger in der Welt nicht akzeptabel

Welthungerhilfe: Hunger in der Welt nicht akzeptabel
Die Welthungerhilfe arbeitet daran, sich selbst langfristig abzuschaffen.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Hilfsorganisation sagte die Präsidentin Bärbel Dieckmann am Freitag im Deutschlandradio Kultur, 100 Jahre alt wolle die Welthungerhilfe nicht werden. "Es wird immer Armut in der Welt geben. Aber Hunger ist bekämpfbar", sagte die ehemalige Bonner Oberbürgermeisterin.

Laut Dieckmann werden ausreichend Lebensmittel weltweit produziert. "Es ist ein Elend und nicht akzeptabel, dass immer noch eine so große Zahl von Menschen hungert", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe. Das habe auch langfristige Folgen. Kinder unter fünf Jahren, die nicht richtig ernährt würden, hätten eine sehr schlechte Prognose für den Rest des Lebens.

Angesichts der insgesamt gesunkenen Spendenbereitschaft sagte Dieckmann, die Einnahmen der Welthungerhilfe seien stabil und beliefen sich auf 30 bis 32 Millionen Euro im Jahr. Insgesamt gebe es rund 300.000 Spender. Bei Krisen kämen dann noch einmal große Summen hinzu. Insgesamt seien die Menschen aber kritischer gegenüber Hilfsorganisationen geworden. "Wir erleben sehr konkrete Nachfragen. Sie wollen wissen, was in den Projekten passiert", sagte Dieckmann.

Die Deutsche Welthungerhilfe wurde am 14. Dezember 1962 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke gegründet. Derzeit beschäftigt die Welthungerhilfe fast 400 Mitarbeiter im In- und Ausland sowie mehr als 2.000 lokale Kräfte in den Projektländern. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Förderung der ländlichen Entwicklung. Die Organisation ist politisch und konfessionell unabhängig, arbeitet gemeinnützig und finanziert sich durch Spenden und öffentliche Zuschüsse. Die Welthungerhilfe förderte in den vergangenen 50 Jahren insgesamt rund 6.600 Projekte in 70 Ländern mit 2,25 Milliarden Euro.