EKD-Ratsvorsitzender begrüßt geplantes NPD-Verbotsverfahren

EKD-Ratsvorsitzender begrüßt geplantes NPD-Verbotsverfahren
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat die Pläne der Bundesländer für ein neues NPD-Verbotsverfahren begrüßt.

"Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass rechtsextremes und antisemitisches Gedankengut in Deutschland zunehmen", sagte der Theologe am Donnerstag anlässlich eines Besuches bei der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover. "Wir alle müssen laut und deutlich die Stimme gegen Antisemitismus erheben." Deswegen halte er es für ein wichtiges Signal, dass die Bundesländer einen neuen Anlauf für ein NPD-Verbot starten wollten.

Es gehöre zur öffentlichen Verantwortung der Kirche, dass sie dem neuen Rechtsextremismus widerspreche und widerstehe, unterstrich Schneider, der auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Es sei erschreckend, dass an vielen Orten Synagogen oder jüdische Schulen unter ständigem Polizeischutz stehen müssten, oder Menschen Angst hätten, die Zeichen ihres Glaubens in der Öffentlichkeit zu tragen. "Wir wissen, dass rechtsextremistische Einstellungen nahezu immer Antijudaismus und Antisemitismus einschließen", betonte Schneider. Christen seien aber unlöslich mit dem Volk Israel verbunden, weil Jesus Christus ein Jude gewesen sei.