14 Tote bei Brand in Caritas-Werkstatt

Foto: dpa/Martin Ganz
Feuerwehrmänner bei den Löscharbeiten.
14 Tote bei Brand in Caritas-Werkstatt
Bei einem Brand in einer Behindertenwerkstatt der Caritas in Titisee-Neustadt (Hochschwarzwald) sind am Montag 14 Menschen vermutlich an Rauchvergiftungen gestorben, acht erlitten schwere Verletzungen.

Die Verletzten sind außer Lebensgefahr, wie der Einsatzleiter der Polizei, Alfred Oschwald, am Montag bei einer Pressekonferenz in Titisee-Neustadt sagte. "Wir gehen davon aus, dass es keine weiteren Toten gibt." Das Gebäude sei durchkämmt worden. Niemand werde mehr vermisst. Unter den Toten seien Behinderte und Betreuer.

Bei Ausbruch des Brandes seien 120 Menschen in dem Gebäude gewesen, sagte Kreisbrandmeister Alexander Widmaier. Die meisten hätten sich selbst retten können. Die Ursache für das Feuer sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher dem epd. Derzeit ermittelten Brandsachverständige und Kriminaltechniker am Schadensort. Möglicherweise explodierten in einem Lagerraum Chemikalien. Mehrere hundert Einsatzkräfte und zahlreiche Notfallseelsorger waren seit dem Nachmittag an der Unglücksstelle im Einsatz. Der Brand sei inzwischen unter Kontrolle.

Kretschmann: "Die Nachricht hat mich zutiefst getroffen"

Die Werkstatt im Ortsteil Neustadt war am Montagnachmittag in Flammen aufgegangen. Offenbar habe es in einem Lagerraum der Einrichtung, in der knapp 130 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung leben und arbeiten, eine Explosion gegeben, sagte der Polizeisprecher weiter. "Behinderte und Mitarbeiter der Werkstatt mussten von der Feuerwehr aus dem qualmenden und verrauchten Gebäude gerettet werden."

Die Feuerwehr arbeitete den Angaben zufolge mit schwerem Atemschutzgerät und richtete in einer benachbarten Spedition eine Sammelstelle ein. Auch zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Werkstatt beschäftigt Menschen mit Behinderung in den Bereichen Metall- und Holzverarbeitung, Montage, Elektromontage, Konfektionierung und Verpackung.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann(Grüne) flog umgehend mit einem Hubschrauber zum Unglücksort. Er zeigte sich tief erschüttert. "Die Nachricht über den Brand in der Behindertenwerkstatt und das schreckliche Ausmaß hat mich zutiefst getroffen", erklärte Kretschmann. Mit Trauer und Entsetzen reagierte auch Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD). Sie sprach Angehörigen, Freunden und Verwandten der Toten ihr Beileid aus.