Studie: Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland nehmen zu

Studie: Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland nehmen zu
Rechtsextreme Einstellungen nehmen in Deutschland wieder zu. Neun Prozent aller Deutschen haben ein "geschlossenes rechtsextremes Weltbild", wie eine am Montag in Berlin vorgestellte Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung ergab.

2010 waren es noch 8,2 Prozent. Besonders deutlich zeigt sich die Radikalisierung in Ostdeutschland: 15,8 Prozent der Befragten wiesen hier rechtsextremes Denken auf, 2010 waren es noch 10,5 Prozent. Ausländerfeindlichkeit ist mit mehr als einem Viertel die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellung, stellten die Forscher fest. Jeder elfte Deutsche hat zugleich manifeste antisemitische Einstellungen. Zum ersten Mal findet Antisemitismus sich in Ostdeutschland häufiger als in Westdeutschland.

Als positiv bewerteten die Forscher, dass knapp 95 Prozent der Deutschen mit der Demokratie als Staatsform zufrieden sind. Zugleich wiesen sie darauf hin, dass Bildung als "Schutzfaktor" vor rechtsextremen Einstellungen wirkt. Personen mit Abitur neigen demnach deutlich weniger zu rechtsextremem Denken als Personen ohne Abitur.

Für die alle zwei Jahre erscheinende Studie "Die Mitte im Umbruch" wurden im Sommer 2012 mehr als 2.500 repräsentativ ausgewählte Menschen befragt. Die "Mitte"-Studien werden seit 2006 herausgegeben und sollen darauf hinweisen, dass rechtsextremes Denken in Deutschland ein Problem der Mitte der Gesellschaft ist.