Bundesregierung will Pflegekräftemangel bekämpfen

Bundesregierung will Pflegekräftemangel bekämpfen
Die Bundesregierung will in Kürze ein Maßnahmenpaket im Kampf gegen den Pflegekräftemangel in Deutschland verabschieden. "Die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege steht kurz vor dem Abschluss", sagte ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe).

Derzeit befinde sich die Offensive in den abschließenden Beratungen mit den beteiligten Partnern wie etwa dem Gesundheitsministerium. Das entsprechende Gesetz solle noch in diesem Jahr in Kraft treten.

Einer der wichtigsten Punkte des Pakets: Die Bundesagentur für Arbeit wird von 2013 an die komplette dreijährige Umschulung von Arbeitslosen zu Alten- und Krankenpflegern finanzieren. Bislang darf die Arbeitsagentur nur die Kosten für zwei Jahre erstatten, für das letzte Jahr müssen zum Beispiel die Bundesländer aufkommen. Die meisten Länder zögern bislang jedoch mit verbindlichen Zusagen. Deshalb wird nun der Bund einspringen, wie er es schon im Rahmen des Konjunkturpakets II von 2009 bis 2010 tat.

Zu den erwarteten Kosten für die Arbeitslosenversicherung machte der Ministeriumssprecher keine Angaben. Das Programm sei bewusst bis 2015 befristet. "Wir wollen auf Sicht fahren und auf aktuelle Bedürfnisse am Arbeitsmarkt reagieren können", sagte er der Zeitung.

Derzeit dauert es nach Angaben der Arbeitsagentur im Durchschnitt 115 Tage, um eine freie Stelle in der Pflege zu besetzen. Das sei deutlich länger als für die meisten anderen Berufe. Es wird erwartet, dass sich angesichts der alternden Gesellschaft die Lage in den kommenden Jahren noch deutlich zuspitzen wird.