Altkanzler Schröder: "Es ist nichts gut in Afghanistan"

Altkanzler Schröder: "Es ist nichts gut in Afghanistan"
Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich kritisch zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan geäußert. Damit stellte er sich an die Seite der früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann. Die Theologin hatte Anfang 2010 in einer Predigt gesagt: "Nichts ist gut in Afghanistan" und damit viel Kritik geerntet.

"Dieser Satz von Frau Käßmann ist so banal wie richtig", sagte Schröder in einem autorisierten Interview für eine Biografie über den früheren EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber, wie die Berliner "tageszeitung" (Samstagsausgabe) berichtet. "Es ist nichts gut in Afghanistan", sagte auch Schröder, der vor elf Jahren als Bundeskanzler den Entschluss für den Bundeswehreinsatz am Hindukusch gefällt hatte, jetzt in dem Interview.

"Gut meint ja, dass alle Ziele erreicht worden sind, die sind natürlich nicht erreicht worden", sagte der Sozialdemokrat. Zugleich schränkte er ein: "Was aber verteidigt worden ist oder wo sich Veränderungen ergeben haben, waren Dinge, die man nicht kleinreden darf: Ob Frauen mehr Rechte haben in einem Land oder nicht, ist ganz wichtig. Das sollte auch Frau Käßmann ganz wichtig sein."