UN: In Afghanistan sind Kinder wegen Hungerkrise und Winter gestorben

UN: In Afghanistan sind Kinder wegen Hungerkrise und Winter gestorben
In Afghanistan leiden immer mehr Menschen unter Hunger. Unterernährte Kinder sind laut dem Welternährungsprogramm bereits gestorben, und die Krise verschärfte sich weiter.

Kabul, Genf (epd). Mehr als 17 Millionen Menschen in Afghanistan sind laut den UN in diesem Winter von Hunger bedroht. Kinder seien bereits verhungert und die Unterernährung nehme immer größere Ausmaße an, warnte das Welternährungsprogramm der UN am Dienstag in Kabul.

Neue Zahlen zeigten, dass drei Millionen mehr Frauen, Männer und Kinder als im Vorjahr von akutem Hunger betroffen seien. Auch die Unterernährung von Kindern werde voraussichtlich zunehmen und im kommenden Jahr fast vier Millionen Mädchen und Jungen betreffen.

„Das WFP warnt seit Monaten vor den deutlichen Anzeichen einer sich verschärfenden humanitären Krise in Afghanistan, und die neuesten Daten bestätigen unsere schlimmsten Befürchtungen“, sagte der WFP-Länderdirektor in Afghanistan, John Aylieff. „Unsere Teams beobachten, dass Familien tagelang keine Mahlzeiten zu sich nehmen und extreme Maßnahmen ergreifen, um zu überleben.“ Die Zahl der Todesfälle bei Kindern steige, und die Gefahr sei groß, dass sich die Lage weiter verschlimmert.

Unbehandelt ist Unterernährung bei Kindern lebensbedrohlich.

Da die Unterernährung von Kindern bereits den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht habe und die Mittel für Hilfsorganisationen erheblich gekürzt worden seien, werde die Unterstützung für die Kleinen immer schwieriger, betonte das WFP. Unbehandelt sei Unterernährung bei Kindern lebensbedrohlich.

Afghanistan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 2021 übernahmen die islamistischen Taliban die Macht zum zweiten Mal, worauf die Geberländer und Organisationen ihre Unterstützung für das Land einschränkten. Zudem haben die USA und andere Länder ihre Gelder für humanitäre Hilfe in jüngster Zeit drastisch gestrichen. Davon ist auch die Afghanistan-Hilfe betroffen.