Hochkommissar Grandi verlangt mehr Hilfe für Millionen Geflüchtete

Hochkommissar Grandi verlangt mehr Hilfe für Millionen Geflüchtete
Rund 117 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Doch Regierungen reicher Länder haben die Zuwendungen für das Hilfswerk UNHCR stark gekürzt.

Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat die Staaten zu mehr finanzieller Unterstützung für Hilfsmaßnahmen aufgerufen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR sei nach den Kürzungen durch Regierungen dringend auf höhere Zuwendungen angewiesen, um Millionen Menschen zu unterstützen, sagte Grandi am Montag in Genf.

Bei einer Überprüfungskonferenz zum Globalen Flüchtlingsforum verurteilte der Hochkommissar die massiven Kürzungen als schändlich. Der Italiener betonte, dass auch Ländern wie Syrien geholfen werden müsse. Nach dem Sturz des Assad-Regimes vor einem Jahr seien viele Menschen zurückgekehrt und müssten nun ihr Leben neu aufbauen.

Im Oktober hatte Grandi erklärt, dass das UNHCR 2025 mit verfügbaren Mitteln in Höhe von 3,9 Milliarden US-Dollar abschließen werde. Das sei ein Rückgang von 1,3 Milliarden US-Dollar gegenüber 2024. Vor allem die USA unter Präsident Donald Trump hatten ihre Beiträge für das UNHCR drastisch gekürzt.

Fast 5.000 UNHCR-Mitarbeiter mussten gehen

Der Finanzengpass zwang Grandi bereits, Programme für Flüchtlinge zu kürzen oder einzustellen. Zudem musste er fast 5.000 der 18.000 UNHCR-Mitarbeiter entlassen. Nach UNHCR-Angaben befanden sich im Juni rund 117 Millionen Menschen auf der Flucht.

Die Überprüfungskonferenz findet in der Mitte zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Globalen Flüchtlingsforen statt. Das letzte Forum wurde 2023 abgehalten, das nächste ist für 2027 geplant. Die Überprüfungskonferenz bietet die Gelegenheit, eine Bilanz der Fortschritte bei den auf früheren Foren gemachten Zusagen zu ziehen.