Anti-Atomkraftinitiativen fordern Absage von Atomtransporten

Anti-Atomkraftinitiativen fordern Absage von Atomtransporten
Mit Blick auf Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus appellieren Anti-Atomkraft-Initiativen an den Bund und das Land NRW, Alternativen zu prüfen. Drohende Castor-Transporte "auf den maroden Autobahnen von NRW" müssten abgewendet werden.

Ahaus (epd). Mehrere Anti-Atomkraft-Initiativen haben am Sonntag vor dem Atommülllager in Ahaus gegen mögliche Atommüll-Transporte protestiert. Die Bundesregierung und die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) seien aufgefordert, eine Lösung zu finden, sagte der Sprecher vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Matthias Eickhoff, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die aktuell ab Anfang 2026 geplante Verlagerung der Castor-Behälter mit radioaktivem Atommüll des Forschungszentrums Jülich ins Atommülllager Ahaus solle abgesagt werden, erklärte das Bündnis.

Die Atomkraftgegner fordern stattdessen, eine Weiterlagerung des Atommülls in Jülich zu ermöglichen und den drohenden Castor-Marathon auf „den maroden Autobahnen von NRW abzuwenden“. Zudem verlangen sie die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementefabrik Lingen und des Forschungsreaktors Garching. Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 280 Teilnehmer an der Protestaktion in Ahaus teil.

Klage beim Verwaltungsgericht Berlin anhängig

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hatte im August die Genehmigung der Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen erteilt. Laut Bundesamt sollen 152 Behälter mit rund 300.000 Brennelementekugeln aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus im westlichen Münsterland gebracht werden, da die Betriebserlaubnis für die Lagerstätte in Jülich ausgelaufen ist. Vor dem Verwaltungsgericht Berlin ist derzeit eine Klage des BUND NRW gegen die Transportgenehmigung anhängig.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte angekündigt, bis zu einer Gerichtsentscheidung an den angekündigten Atommüll-Transporten durch Nordrhein-Westfalen festzuhalten. Um den Transport des Atommülls nach Ahaus hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben. Ende 2024 wies das Oberverwaltungsgericht NRW die Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die Genehmigung zur Aufbewahrung der 152 Castoren im Zwischenlager Ahaus ab.