Nordhausen, Jena (epd). Die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft hat in Nordhausen einen 65-jährigen irakischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts einer Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) festnehmen lassen. Grundlage sei ein Haftbefehl des Ermittlungsrichters am Thüringer Oberlandesgericht, teilte die Behörde am Donnerstag in Jena mit. Die Festnahme erfolgte bereits am Dienstag.
Der Mann steht im Verdacht, sich im September 2014 im Irak dem IS angeschlossen zu haben. Nach geleistetem Treueeid soll er bis Ende 2016 in verschiedenen Funktionen für die Organisation tätig gewesen sein. Zeitweise habe er als leitender Mitarbeiter im Bereich Medien und Propaganda der sogenannten Islamischen Polizei des IS agiert. Zudem soll er zeitweise auch für die Terrororganisation in dem im Juni 2014 für weite Teile des Irak und Syriens ausgerufenen Kalifats gekämpft haben.
Erstmals 2017 eingereist
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Thüringen ist der Tatverdächtige erstmals 2017 nach Deutschland eingereist. Zu den Wohn- und Aufenthaltsorten des Mannes seit 2017 machte die Anklagebehörde keine Angaben. Im Falle einer Verurteilung des Tatverdächtigen droht ihm gemäß den Paragrafen 129a und 129b des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe von wenigstens drei Jahren.
Der Beschuldigte wurde laut der Generalstaatsanwaltschaft bereits am Tag seiner Festnahme dem Ermittlungsrichter des Thüringer Oberlandesgerichts vorgeführt. Dieser habe Untersuchungshaft angeordnet.



