Meine erste Wimmel-Weihnachtsgeschichte
Sechs doppelseitige Wimmelbilder mit kurzen Texten auf Hartkarton laden ein, die Weihnachtsgeschichte zu entdecken.
Die kleinen Texte sind vom Bild klar abgegrenzt und konzentrieren sich in einfachen Sätzen auf die biblische Überlieferung. Das ist wohltuend für diejenigen, die das Buch mit einem Kind gemeinsam nutzen. Denn genau das ist das Ziel des Buches in handlichem Format und passendem Umfang.
Die liebevoll, farbenfroh und lebendig gestalteten Wimmelbilder fordern zum Suchen und Entdecken heraus. Die Motive zur Weihnachtsgeschichte sind nicht besonders hervorgehoben – eben echte Suchbilder. In der Vielfalt der Szenen aus dem Alltag der Zeit und der Darstellung der Menschen gibt es keine schematischen Wiederholungen. Zu den vielen kleinen Menschengruppen lassen sich leicht kleine Geschichten ausdenken. Man hört die Frauen, Männer und Kinder geradezu miteinander reden und erkennt ihre Tätigkeiten.
Für Eltern, Großeltern und ältere Geschwister kann es ein Vergnügen sein, mit dem oder der Jüngsten immer wieder auf Entdeckungsreise zu gehen – auch nach Weihnachten. Für alle mit kleinem Kind. Brigitte Messerschmidt
Schuld, Kerstin M.: Meine erste Wimmel-Weihnachtsgeschichte. Kerstin M. Schuld. Münster: Coppenrath 2025. O. Pag. : überw. Ill. ; 21 cm.
ISBN 978-3-649-65096-6, geb.: 10 €
Als die Maus nicht wusste, wo sie war
Eine Jahrtausende alte Geschichte in frischem Gewand.
Die kleine Maus ist überrascht. "Wo bin ich hier?", fragt sie. Es ist dunkel. Sie hört Frösche quaken. Die Maus will mehr sehen und wagt sich auf Entdeckertour. Sie trifft Ratten, Motten, Echsen und auch eine Katze. Aber die ist harmlos. Die Maus versteht das nicht. Was ist hier los? Und wie kommt sie hierher?
Jörg Hilbert erzählt in Reimen und Bildern die Geschichte der Arche Noah aus der Sicht dieser kleinen Passagierin. Entstanden ist ein traumhaftes Bilderbuch in Kooperation mit der ANOHA Kinderwelt des Jüdischen Museums in Berlin. Viele der dortigen Tiere wurden nach seinen Entwürfen gebaut. Als biblische Geschichte gehört sie zu den eindrucksvollsten und lässt doch viele Fragen unbeantwortet.
Wer das im Hinterkopf behält, dem sei das vorliegende Buch wärmstens empfohlen. Denn: Kaum eine Geschichte aus dem Alten Testament macht auf Kinder größeren Eindruck als die der Arche Noah. Ihre Botschaft ist universell: Wir sitzen alle im selben Boot. Eine inspirierende Neuerzählung der Archegeschichte, für Groß und Klein ab 3 Jahren. Oliver Georg Hartmann
Hilbert, Jörg: Als die Maus nicht wusste, wo sie war. Jörg Hilbert. Berlin: Insel 2024. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm.
ISBN 978-3-458-17882-8, geb.: 14,90 €
Alle? Nicht alle!
Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken.
Was soll man sagen? Wir haben es mit einem Bilderbuch von Kathrin Schärer zu tun. Da hüpft das Herz ja schon direkt erwartungsfroh. Das Buch ist dann auch gewohnt charmant: "Hach!" möchte man auf jeder Seite beglückt seufzen. Dann ist es auch noch klug durchdacht und lädt ein zum Drübersprechen. Es fördert Neugier und Toleranz, ermuntert aber auch zum Erkunden der eigenen Individualität.
Der Inhalt: Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden anhand vielfältiger Situationen dargestellt. Die Gemeinsamkeit auf der einen, die Unterschiede auf der anderen Seite. Ein paar Beispiele: Alle essen. Nicht alle essen Fleisch. – Alle brauchen manchmal Hilfe. Manche versuchen es erst mal allein. – Alle hören gerne eine Geschichte. Nicht alle sitzen dabei still. – Allen gefällt etwas besonders gut. Nicht allen gefällt dasselbe.
Dargestellt werden die Szenen durch ganz verschiedene Tiere: Fuchs und Hase, Kuh und Ziege, Igel und Pinguin, Schildkröte und Giraffe sind dabei. Nicht alle Tiere erkenne ich, die meisten aber schon und die wenigen fails können auch an meinem Mangel an Tierkunde liegen.
Keine große Überraschung: einfach von vorn bis hinten gelungen. Hier wird auf fröhliche Art und Weise fürs Leben gelernt. Wiebke Mandalka
Schärer, Kathrin: Alle? Nicht alle! Kathrin Schärer. München: Hanser 2025. O. Pag. : überw. Ill. ; 21 cm.
ISBN 978-3-446-28263-6, geb.: 14 €
Die Tortenhexe
Tortenschmaus im Hexenhaus!
Es ist nicht leicht, eine Hexe im Wald mit Lebkuchenhaus zu sein. Man denkt es vielleicht nicht, aber die Instandhaltung ist mühselig: Tiere knabbern die Wände an, beim kleinsten Nieseln weichen die Ziegel auf, ständig ist man am Nachbacken und Ausbessern. Und wozu? Natürlich, um naschsüchtige Kinder anzulocken, die man sich abends in die Pfanne hauen kann! Leider verirren sich Kinder nur selten so tief in den Wald. Umso größer die Freude der Hexe, als sie es eines Tages Knuspern hört und statt der verhassten Eichhörnchen zwei zuckersüße Kinder erblickt: Greta und Henry.
Höflich und nicht ganz dumm sind sie, denn sie fragen zuerst, warum die Hexe Kinder isst, wo doch die allerleckersten Lebkuchen zum Greifen nah sind. Hm, denkt die Hexe – neugierig bricht sie ein Stück ab – und ihr Leben wird nie wieder dasselbe sein.
Eine wunderbare Geschichte, die Motive aus Hänsel und Gretel und 1001 Nacht vereint. Die lebendigen, knallbunten Illustrationen tragen entscheidend zum Lesevergnügen bei. Wiebke Mandalka
Die Tortenhexe. Nicole Röndigs. Ill. von Katja Gehrmann. München: cbj 2025. O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm.
ISBN 978-3-570-18274-1, geb.: 15 €
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