Nairobi, Abuja (epd). Die Hungerkrise im Norden Nigerias spitzt sich den Vereinten Nationen zufolge zu. Die instabile Sicherheitslage und zunehmende Angriffe von Aufständischen führe dazu, dass Menschen in der Region in einem bisher unbekannten Maße hungern müssten, teilte das Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag mit. Die Bevölkerung sehe sich gezwungen, ihr Zuhause und ihre Felder zurückzulassen. Für die Trockenzeit im kommenden Jahr wird erwartet, dass etwa 35 Millionen Menschen nicht genug zu essen haben werden. Für Teile des Bundesstaates Borno ist eine Hungersnot vorhergesagt.
Die Angriffe durch Terrorgruppen haben sich im Laufe des Jahres intensiviert. "Wenn wir die Familien nicht ernähren und die Ernährungsunsicherheit nicht eindämmen können, könnte die wachsende Verzweiflung zu einer zunehmenden Instabilität führen”, erklärte der Leiter des WFP-Büros in Nigeria, David Stevenson. Aufständische Gruppen nutzten den Hunger, um ihren Einfluss auszuweiten. Dies stelle eine Bedrohung weit über die Sahelregion hinaus dar.
Mittelkürzungen führen zu mehr Mangelernährung
Islamistische Terrorgruppen kontrollieren Gebiete in Mali, Burkina Faso, Niger und Nigeria. In Nigeria breiten sich neben Boko Haram auch noch Gruppen aus, die Al-Kaida und dem „Islamischen Staat“ in der Sahelregion nahestehen. Aufgrund von Mittel-Kürzungen kann das WFP nur noch einen Teil seiner Programme aufrechterhalten. In Gegenden, in denen die UN-Organisation Programme gegen Mangelernährung schließen musste, haben sich die Werte bereits innerhalb weniger Monate drastisch verschlechtert.




