Mexiko: Ausschreitungen bei regierungskritischem Protest der "Gen Z"

Mexiko: Ausschreitungen bei regierungskritischem Protest der "Gen Z"

Mexiko-Stadt (epd). Bei regierungskritischen Jugendprotesten in Mexiko-Stadt ist es am Samstag (Ortszeit) zu Ausschreitungen gekommen. Wie die Zeitung „El Universal“ berichtete von 120 Verletzten, darunter 100 Polizisten. Der Sekretär für öffentliche Sicherheit der Hauptstadt, Pablo Vázquez Camacho, teilte mit, 40 Personen seien festgenommen worden.

Zu der Kundgebung hatten Jugendliche und junge Erwachsene der sogenannten „Generation Z“ in sozialen Netzwerken aufgerufen. Sie kritisieren anhaltende Gewalt der organisierten Kriminalität, Korruption in der Regierung und fehlende Perspektiven für junge Menschen. Einige Plakate der Demonstration zeigten das Regierungsgebäude von Mexiko-Stadt in Flammen. In Anlehnung an ähnliche Proteste in Ländern wie Nepal war auch die Fahne mit der japanischen Anime-Serie „One Piece“ zu sehen.

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte erklärt, der Aufruf der Jugendlichen sei nicht „authentisch“ und werde vielmehr von rechten, oppositionellen Politikern mit Hilfe von bezahlten Kampagnen in sozialen Netzwerken und großen Medienunternehmen verbreitet. Die soziale Unzufriedenheit werde so für parteipolitische Zwecke manipuliert, kritisierte Sheinbaum.

Den Protestaufrufen folgten mehrere tausend Menschen, sowohl in der Hauptstadt als auch in mehreren Bundesstaaten. Die Ermordung des Bürgermeisters von Uruapan, Carlos Manzo, Anfang November war ein zentrales Thema von Teilnehmern und Teilnehmerinnen einer Kundgebung im Bundesstaat Michoacán.

Manzo hatte eine direkte Konfrontation mit der organisierten Kriminalität gefordert und seiner Polizei befohlen, Kriminelle hinzurichten. Er wurde am 1. November im Zentrum von Uruapan erschossen. Demonstranten forderten nun die Aufklärung des Mordes.